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Transcription
148 Siebenter Abschnitt. Die andere Art kann in eben solchen Anstalten bewerkstelliget werden, jedoch ohne den Essig hierüber zu bestilliren. Es muss hier die Blase nicht sehr bauchigt, sondern etwas höher, der Helm hingegen oben stark erweitert, und gleichfalls höher seyn. Die Ursache ist, dass die Dünste des Essigs, welche hier nicht abdestilliret werden, sondern in sofern sie nicht in das Blei eindringen, sich in Tropfen sammeln, und wieder in den Essig zurückfallen, desto mehr Raum oben haben müssen. Allein, das Feuer bei dieser zweiten Art müsste überaus massig seyn, damit die Dünste nicht zu häufig aufsteigen, sich durch die Hitze zu sehr ausdehnen, und den Helm durch ihre ausdehnende Kraft abwerfen. Wenn nun durch eine gelinde Wärme das Aufsteigen der Essigdämpfe etwa 6 bis 8 Tage gedauert hat, so werden die Bleibleche gleichfalls genug durchfressen und in Bleiweiss verwandelt seyn. Da sowohl bei der ersten als zweiten Anstalt niemals ein starkes Feuer nöthig ist, so können die Oefen dergestalt eingerichtet werden, dass in einem Ofen allemal vier Blasen stehen, und durch einerlei Feuer getrieben werden, um die Feuerung desto mehr zu schonen. Es wird sich bei dieser zweiten Art finden, dass die aufgestiegenen Dünste, die sich wieder im Kopfe sammeln, und in den Essig herunterfallen, etwas aufgelösetes Blei mit in den Essig herein führen. Allein, dieses ist kein Schade oder Verlust für die Fabrik; denn wenn der Essig genug gebraucht ist, und sich viel aufgelösetes Blei in demselben befindet, so kann man Bleizucker daraus machen. Man muss bei Anlegung einer Bleiweissfabrik die Einrichtung machen, dass der heirzu nöthige Essig dabei selbst bereitet werde. Man bedienet sich aber hierzu nicht nur des Weinessigs, sondern auch des Bier- Obst- und Brandteweinsessigs, welche letztere Arten freilich wohlfeiler als die erstern sind, aber auch in grösserer Menge erfordert werden, weil sie nicht so viel Säure als der Weinessig besitzen; den Waitzen- und Obstessig ausgenommen, welche dem erstern ziemlich gleich kommen. Demohnerachtet ist der Gebrauch der letztern Essige besser, weil ihre Säure, und vornämlich des Bieressigs, eher durch die Destillazion losgeht, als bei dem Weinessig. Um das Aufsteigen der sauren Theile des Essigs zu befördern, kann man denselben mit einer kleinen Porzion eines sauren mineralischen Geistes versetzen. Man hat nicht zu befürchten, dass hierdurch das Bleiweiss in seiner Natur geändert werde, weil dieser Zusatz weiter nichts thut, als dass er die sauren Geister des Essigs geschwinder von seinen erdartigen Theilen entbindet, und zum Aufsteigen geschickter macht. Er selbst bleibt allemal in dem Gefäss zurück, und kann nur durch heftiges Feuer und ein stärkeres Sauer übergetrieben werden. Nachdem das Blei durch die Dämpfe des Essigs in Bleiweiss zernaget ist, so wird es auf grossen Reibesteinen, die als Maschinen in einer grossen Fabrik am vortheilhaftesten vom Wasser getrieben werden können, auf das zarteste gerieben und dabei mit Wasser angefeuchtet, dass ein dicker Brei daraus wird. Sodenn wird das Bleiweiss in Formen gebildet, die gemeiniglich pyramidenförmig sind, und im Sommer an der Luft, im Winter
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