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Von den malerischen Kunstwörtern. 71 Richtigkeit. Man sagt von einer Zeichnung, sie sey richtig, wenn sie die wahre Form, und die wahren Verhältnisse der Dinge angiebt. Römische Schule. Die römische Schule ist nicht nur die älteste, sondern auch die wichtigste aller Schulen der zeichnenden Künste. Sie thut sich durch das Große im Geschmack, und in dem Ausdrucke hervor; durch die erhöhete Gattung des Schönen, durch die Richtigkeit der Zeichnung. In keinem andern Theile der Kunst hatte Rom Vorzüge. Man muß den Anfang der römischen Schule von Peter Perugino, der 1446. geboren wurde, machen; denn er steht gerade am Anbruche des Tages der Kunst, und war Raphaels Lehrmeister. Rothstein. Ein weicher dunkelrother Stein, dessen man sich zum Zeichnen bedient. Rund. Nach Rund zeichnen, heißt nach Figuren von Bildhauer Arbeit zeichnen, die man nach allen Seiten wenden kann. Sanft. Das Gegentheil von hart. Ein Gemälde ist sanft, wenn es Harmonie und Haltung hat; wenn die Farben gut in einander verschmelzt sind, und die Schatten durch Mitteltinten sich unmerklich in die Lichter verlieren; wenn das Kolorit etwas duftiges hat, und alles über den Grund hingeblasen worden zu seyn scheint. Schattirung oder Nuancen. Die Veränderungen, die eine Farbe nach den verschiedenen Graden der Stärke des darauf fallenden Lichtes leidet, aber nur in so weit sie noch immer dieselbe Art, oder den Namen ihrer Gattung, roth, blau, gelb u. s. f. behält. Hieraus entsteht die große Mannichfaltigkeit der Mittelfarben, von deren vollkommenen Behandlung ein großer Theil des Kolorits abhängt. Schlagschatten. Der Schatten, den wohl erleuchtete Körper auf einen hellen Grund werfen. Nicht jeder Schatten ist Schlagschatten, sondern nur der, der sich auf dem Grunde, auf den er fällt, bestimmt abschneidet, dessen Größe, Lage und Umriß nach den Regeln der Perspektiv können bestimmt werden, welches allemal angeht, wenn sie Schatten von einem bestimmten Licht, als von der Sonne, oder dem durch eine Oeffnung einfallenden Tageslicht verursacht werden. Schmelz. Die Schmelzmalerei, oder Emailmalerei, malt mit glasartigen Farben, die im Feuer schmelzen. Sie werden auf den Grund eingebrannt, verfliessen dadurch sehr sanft auf demselben, und geben also sehr dauerhafte weder durch Wärme und Kälte, noch durch Feuchtigkeit, noch durch Staub und andere den gewöhnlichen Gemälden schädliche kleine Zufälle schadhaft werdende Gemälde. Der Grund bestehet entweder aus gebrannter Erde und Porcellän, oder aus Metall, welches mit einem undurchsichtigen meistentheils weißen Glasgrund überzogen ist. Schraf-
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