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Robert Motherwells

sein Ruf!"

Die Ballung von US-Kunst in Wien läßt Vergleiche zu: Pop-art, wie sie in der Ludwig-Sammlung hängt, ist für Clement Greenburg „Salonkunst", für Motherwell „Kommerzkunst von heute, denn sie kommt aus der Werbung..."Greenberg gilt als der große Theoretiker der US-Abstrakten. Motherwell will aber nichts von ihm wissen: „Ach, Greenberg", sagte er mir, „was der über uns geschrieben hat, war alles falsch!" Greenberg, mit nostalgischem Blick zurück, fand die heutige Avantgarde und besonders Beuys „nur langweilig", Motherwell ist „für Pluralismus... erst ein historischer Rückblick wird die ein oder andere Richtung als wichtiger erscheinen lassen..." Von Wien war er ganz angetan: „Trotz Wiens Ruf als Musik- und Theaterstadt gibt es hier momentan mehr gute Künstler als in jeder anderen Stadt Europas..." Phantasten mag er nicht, und Martha Jungwirth hält er für „eine der besten Malerinnen der Welt in ihrem Alter..."
Erwin Melchart