Viewing page 17 of 732

This transcription has been completed. Contact us with corrections.

1. 

Verehrter Freund!

Verzeihen Sie, dass ich so lange nicht geschrieben. Ich war von mühsamer und langweiliger Arbeit stark abgespannt. Am 22. habe ich eine Reise über Nürnberg [[strikethrough]] Salzbu [[/strikethrough]] Regensburg, Passau, Salzburg, Innsbruck, Klagenfurt, Marburg angetreten, befinde mich jetzt bei meinem Vater in Slatiny bei Rudolfswerth in Krain. Die nächsten Tage komme ich nach Wien. Ein Brief früher würde mich kaum mehr antreffen. Kurze Zeit will ich in Graz verweilen. 
Was Ihre Ausführungen über Religion betrifft, so bin ich zwar nicht in der Lage jetzt eingehend darüber nachzudenken, möchte aber Folgendes bemerken.
Was meinen subjektiven Standpunkt betrifft, so führe ich an, dass mir und meinen beiden Schwestern die Religion nur als etwas [underline] Historisches [[/underline] geboten