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lieber freund
ich danke ihnen sehr fur die zusendung der nat rundschau.die artikel interessiren mich sehr.nach den auszügen sind beide partheien etwas leichtfertig.  die frau in aussee braucht ihre menschenkenntniss nicht zu streichen.eine denkweise,die sich nicht an die schablone bindet, ist die bedingung einer analogen handlungsweise.beide gehören auch dem verbrecher an,ohne freilich für sich allein den verbrecher auszumachen.der reformator wird übrigens von jener classe,welcher er unbequem ist,gewöhnlich als ein verbrecher oder doch etwas nahe verwandtes angesehn.ich weiss nicht wo lichtenberg,ohne nähere erläuterung sagt: wenn es keine verbrecher mehr gäbe,würde es traurig um den fortschritt bestellt sein.oder so etwas ähnliches.
herzlich grüssend ihr a f
wien 13/7 1900
[[signature]] E Mach [[\signature]]

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lieber freund
ihre karte von ischl und die heutige von graz erhielt ich.
kürzlich las ich eine schrift gegen bethe.der autor stellt alles in abrede und erklärt bei den bienen alles durch gedächtniss.in beiden auffassungen scheint viel vorurtheil zu stecken.bethes experimente mit dem magnet haben gar keinen sinn...die lezten wochen habe ich mich mit wuth mit gauss-loba-thevtky-riemann ect beschäftigt.in diesem gebiet scheint man sehr viel unsinn producirt zu haben, und doch scheint das aufwühlen dieser sache sehr förderlich zu sein, sowie ehemals (euler) das sinnlose und doch fruchtbare herumrechnen mit imaginären.
kürzlich sah ich hier im garten einen schmetterling,der rasch nach einander seinen rüssel in 10--11 blumen versenkte ich weiss nicht, warum mir dabei der lynkeus einfiel.leben sie wohl und kommen sie bald.herzlich grüssend i a f 
wien 9/9 1900
[[signature]] Dr Ernst Mach [[\signature]]

Transcription Notes:
Date of first letter s/b 13/8 1900