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Lieber Freund!
ich habe mehrer Berichte 2ter Hand über Ihr Besserbefinden.  Da man dabei einen Reduktionscoeffizienten anwenden muss, so ist es mir doch lieb, dies auch von Ihnen zu hören.
Sehr gern beteilige ich mich bei Jerusalem mit einem kleinem Artikel; nur weis s ich noch nicht, wann man die Sache an Goldscheid einsendensoll und das zu wissen wäre mir lieb.  Man denkt dann oft gelegentlich daran und dadurch macht sich dje Sache allmälig.
Gesten war Richard Semon bei mir.  Er sagte mir, dass er mit seinen Schriften ür Mmeme und Verwandtes bei Biologen wenig Glück habe.  Da nun die Sachen wirklich sehr besonnen sind, so drängt es einen wirklich an die Macht des Vorurteils zu glauben.  Unlängst sagte ihm Einer gradezu mit Stolz. "Ich bin kein Psychlog" Stolz auf die Unwissenheit, die mich an den auf die Brust klopfenden Gorilla und Ihren Antisemiten im Caffeehaus erinnert.
Schreiben Sie wo möglich auch mitunter einige heitere Zeilen.
Ihnen das beste Wolsein wünschend Ihr alter treuer
Post Haar bei München 18/X.13.
E Mach
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Lieber Freund!
HAAR b. MÜNCHEN
Ihr vier Seiten langer Brief war mir eine Erlösung und eine Beruhigung, indem er unter vielem Lamento eine Stelle enthält, die von wesentlicher Besserung spricht.  Auch mir geht es besser, wenn auch noch nicht zur Zufriedenheit.  Ich hoffe diesmal doch noch gessund zu werden.
Bis dahin leben Sie einstweilen wohl ! Ihr treuer Freund Ernst Mach
Haar b München 21/IX,1914