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2 sondern [[underlined]] Beschleunigungen [[/underlined]] ertheilt, so liegt hierin schon das Freyheitsprincip . Die Erkenntnis dieses Princips war ein gewaltiger Fortschritt, u. man muß es so besprechen, daß ein [[underlined]] nachhaltiger [[/underlined]] Eindruck davon bleibt. Man darf also keineswegs flüchtig, wie über etwas Selbstverständliches darüber [[ergehen?]]. Ähnlich sollte in allen analogen Fällen gezeigt werden, wie die Begriffe historisch entstanden sind, welche Beobachtungen zu denselben [[underlined]] gedrängt [[/underlined]] haben. Die [[curiose?]] historische Exposition ist immer die beste. Der Entdecker einer naturwissenschaftlichen Wahrheit u. der fähige Schüler stehen dem neuen Satze gleich voraussetzungslos gegenüber. Für beide ist also derselbe Weg der natürlichste. Es ist eigentlich nicht abzusehen, warum beim naturwissenschaftlichen Unterricht nicht ebenso die Lectüre von Classikern anwendbar sein sollte, wie beim philosophischen. In der That würde die Lectüre von [[underlined]] Galileis [[/underlined)) drittem Dialog mehr bieten, als die besten modernen Lehrbücher zu bieten vermögen. Wer diesen Dialog gelesen hat, dem haben sich die wichtigsten Begriffe der Mechanik historisch vor den Augen entwickelt, er hat die ganze Gedankenarbeit, er hat die große Entdeckung miterlebt u. mehr Anregungen empfangen, als ihm der beste moderne Lehrer zu bieten vermag. Ähnliches läßt sich von [[underlined]] Huyghens [[/underlined]] beiden Schriften "Horologium" und "de percussione", so wie von der Einleitung zu [[underlined]] Newtons [[/underlined]] "Principien" sagen. Die angeführten Schriften, die alle zusammen nur einen sehr geringen Umfang von wenigen Blättern haben, u. das principielle der Mechanik, auf welches es in der Mittelschule allein ankommt, erschöpfen, sind in der Darstellung [[underlined]] ganz elementar, für die mäßigste Fassungskraft verständlich u. enthalten nach Form u. Inhalt Schätze für den Unterricht. [[/underlined]] Können sie auch vielleicht zur Zeit noch nicht durch eine Chrestomathie der Jugend zugänglich gemacht werden, so kann doch jeder Lehrer sich in wenigen Fragen mit denselben bekannt machen. Auch in den übrigen Theilen der Physik können kurze historische Expositionen, die sich freilich nicht auf Namen u. Jahreszahlen beschränken dürfen, den Ausgangspunkt bilden. Abgesehen von dem culturhistorischen u. ethischen Werth, der die Schilderung der überwundenen Schwierigkeiten u. der plötzlichen Erweiterung der Anschauung hat (Toricelli, Guerrike etc.) weist eine solche Exposition [[underlined]] [[erst?]] [[/underlined]] die Existenzberechtigung der neuen Begriffe nach. In jenen Theilen der Physik, deren Hauptentwicklung in die neuere Zeit fällt, wie in der Lehre vom Magnetismus, der Elektricität u. Wärme, wird die historische Exposition der ausgedehnten Literatur u. des komplicirteren Entwicklungsganges wegen ihre Schwierigkeiten haben. Doch werden auch hier die [[underlined]] Hauptpunkte [[/underlined]] auf welche sich ja des felhlenden Abschlusses wegen der Unterricht wird beschränken müssen. (Gilbert, Guerrike, Franklin, Galvani, Volta, Ohm etc.) einer kurzen historischen Exposition fähig sein. Der Lehrer, der sich derselben bedient (sollte er sich im Nothfalle auch bei mangelhafter Quellenkenntnis etwa von [[underlined]] Whewells [[/underlined]] Geschichte helfen müssen) wird nicht in Gefahr kommen, vom Schüler zu verlangen, daß er in [[underlined]] einem [[/underlined]] Anlauf verstehe, was sich in den bedeutendsten Köpfen nur sehr [[underlined]] allmälig [[/underlined]] hat entwickeln können. Ähnliches gilt von der Wärmelehre. Die Optik dagegen hat noch eine alte u. einfache Geschichte. Wer [[underlined]] Huyghens [[/underlined]] tractatus de lumine, [[underlined]] Newtons [[/underlined]] Optik u. einige Abhandlungen von [[underlined]] Fresnel [[/underlined]] liest, wird mit geringer Anstrengung u. in kürzerer Zeit (in 3 - 4 Wochen) eine klarere Vorstellung von dem gegenwärtigen Zustand der Optik u. deren natürlicher Entwicklung erlangen, als er sonst mit Hilfe einer Masse von moderner Lehrbuchliteratur möglich wäre. Hier könnte sich der Unterricht wieder mit großem Vortheil fast unmittelbar an die Quellen anschließen. Die historische Darstellung wird zur [[Vergleichung?]] verschiedener Kapitel führen u. hierdurch das Zufällige u. Conventionelle vom Wesentlichen sondern. Dazu braucht man gar nicht sehr hoch u. sehr tief zu gehen. Wer z. B. weiß, daß in der Gleichung S = kq*n1-n0/l S eine Elektricitäts- oder Wärmemenge, q den Querschnitt, l die Länge eines prismatischen Elektricitäts- o. Wärme-