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11)

Elektroscop so eingerichtet, daß es in ein Gefäß mit Wasser versenkt werden kann, so kann es auch zum Nachweis des Oberflächensatzes dienen.
Leydnerflasche. Elektrisirmaschine. Wirkungen des Entladungsschlages.
Galvanische Kette u. Stromwirkungen. Fundamentalversuche zur Erklärung derselben. 
Leiter erster u. zweiter Ordnung. 

[[underlined]] Oberklassen. [[/underlined]]

1. 

Die Auswahl u. Anwendung des Stoffes in den Oberklassen wird eine etwas freiere sein können. Es handelt sich hier nicht mehr um die [[underlined]] erste [[/underlined]] Grundlegung, welche die größte Vorsicht fordert, sondern um weitere Ausführung. Es wird also genügen, den allgemeinen Bemerkungen einige auf Details bezügliche Ergänzungen hinzuzufügen

2.

[[underlined]] Mechanik [[/underlined]] (Statik). Es ist zweckmäßig die Statik vor der Dynamik zu behandeln. Die Archimedische Betrachtung des Hebels, die Stevinsche Kette, das Princip der virtuellen Geschwindigkeit (in seiner einfachsten [[underlined]] Galilei [[/underlined]] - [[underlined]] Toricelli [[/underlined]]schen Form) können hier Aufnahme finden, u. man kann zeigen, daß sich von [[underlined]] jedem [[underlined]] dieser Gesichtspunkte aus die wichtigsten Aufgaben der Statik erledigen lassen. Das Princip des Kräfteparallelogramms [[underlined]] würde [[/underlined]] zweckmäßig erst [[underlined]] nach [[/underlined]] Besprechung der ersten dynamischen Sätze eingeführt, weil es nur auf diese Weise sich ungezwungen ergibt u. fast von selbst demonstrirt.
Die Lehren der Statik können mit dem Princip der virtuellen Geschwindigkeit in der allgemeinen Fassung beschlossen werden. Der Begriff "Arbeit" ergibt sich hier schon ganz ungezwungen, u. ebenso leicht kann man nun bemerklich machen, daß der Fall des stabilen v/. labilen Gleichgewichtes ja einem Maximum v/. Minimum geleisteter Arbeit entspricht. Es geschieht [[underlined]] nichts [[/underlined]] es besteht Gleichgewicht, wenn die vorhandenen Kräfte eben nichts verrichten können. Die schweren Körper, deren Schwerpunktstiefe im Fall des stabilen Gleichgewichts ein Maximum ist (Kettenlinie), die Flüssigkeiten, welche in Folge der Molecularkräfte ein Minimum von Oberfläche [[annehmen?]] (Kugel), bieten zweckmäßige Beispiele. Solche weiter tragende, allgemeinere Bemerkungen, welche nahe genug liegen u. den Blick mächtig erweitern, werden gewiß sehr befriedigen u. als Lohn der Arbeit des Lernens erscheinen, welches sonst nur eine Plage ohne Frucht ist, wenn das Beste verschwiegen wird. Nur wenn der Unterricht in Physik bis zu der hier bezeichneten Stufe geführt wird, wird er als ein [[Symbol?]] der allgemeinen Bildung gelten können.
(Dynamik). Definitionen betreffend die gleichförmige Bewegung. [[underlined]] Galileis [[/underlined]] Annahme der Proportionalität zwischen Fall[[underlined]]raum[[/underlined]] u. Endgeschwindigkeit hat sich als unhaltbar gezeigt, während seine [[underlined]] zweite [[/underlined]] Annahme der Proportionalität von Fall[[underlined]]zeit[[/underlined]] u. Endgeschwindigkeit sich mittelbar durch das Experiment bestätigt hat. Man stelle eine kleine Tabelle der Fallzeiten, Endgeschwindigkeiten u. Fallräumen zusammen. Man sieht aus derselben die Proportionalität zwischen Zeit u. Geschwindigkeit, zwischen (Zeit)² u. Fallraum, zwischen (Geschwindigkeit)² u. Fallraum. 
Hier wird man zur Definition der Beschleunigung geführt. Man bemerkt auch, daß die [[underlined]] doppelte [[/underlined]] Anfangsgeschwindigkeit die [[underlined]] doppelte [[/underlined]] Aufsteigezeit, aber den [[underlined]]vier[[/underlined]]fachen Aufsteigeraum beim vertikalen Wurf mit sich bringt.
Bewegung u. Kräfteparallelogramm, Wurf, schwingende Bewegung, Pendel schließen sich hier an.