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Vorbericht.

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Der Theil des Publikums, dem Farbenkenntniss wichtig, und Farbenanwendung entweder Bedürfniss, oder auch nur Unterhaltung ist, wird gegenwärtiges Werk gewiss nicht für überflüssig erklären; einmal, weil wir es in einem Zeitpunkte erscheinen lassen, wo sich nicht blos der Maler von Profession, nicht der mit Färben umgehende Handwerker allein um Farben und ihre Mischung bekümmern, ja, wo der Naturforscher, wo die Dame selbst, die Kenntniss des Colorits nützlich und angenehm finden; und dann,-- weil es uns noch immer an einem ähnlichen allgemein brauchbaren und vollständigen Werke gemangelt hat.

Man muss sich in der That wundern, dass man bei so wenigen gedruckten Hülfsquellen dennoch so weit im Coloriren gekommen ist, und eine Kunst itzt so viele Freunde und Freundinnen finden konnte, die so viele Jahre hindurch ein ausschliessendes Eigenthum des Malers, des Färbers war, und forthin bleiben zu wollen schien. Die Ursache dieser Aufnahme können wir allerdings von dem vortrefflichen Institute der Wiener k. k. Akademie der bildenden Künste herleiten, die durch ihre Künste und Aufnahmsstücke schlummernde Genies weckte, und Liebe zu der edelsten der Beschäftigungen bei vielen erzeugte und anfachte. Ihr haben wir es zu danken, dass wir dermalen sowohl in der Maler= als Zeichen= und Kupferstecherkunst Meister zählen, die selbst das neidische Ausland bewundert, und sich nicht selten ihres Pinsels, ihres Stichels bedient. Die verdienstvollen Männer, Brand, Füger, Greippel, Hickel, Lampi, Manzador, Maulbertsch, Püchler, Sambach, Christian, und Friedrich Brand, Maurer, Kohl, Benedikti, Jakobe, Steiner, Adam, Mannsfeld und Schmucker, haben uns Schüler gebildet, die um die Wette arbeiten, einander zu übertreffen, und der Nachwelt das Zeugniss hinterlassen, dass auch unter unserm Himmelsstriche die schöne Natur durch Kunst nachgeahmt werden könne. Dieser Akademie müssen wir, wenn wir anders gerecht seyn wollen, die Feinheit des itzt herrschenden Geschmacks, und die Vervollkommung der Kunst in der Mischung, Anwendung und Nebeneinanderstellung der Farben zuschreiben. Viele unserer gedruckten und illuminirten Waaren sind redende Beweise für diese Behauptung.

A2

Transcription Notes:
When the hyphen is at the end of the line, I omit it since the word is split for reasons of spacing. Hyphens in the rest of the line I'll leave in, since they are meant to indicate a multi-combination situation, e.g. Malerkunst and Zeichenkunst as well as Kupferstecherkunst. If that makes any sense! --Diane/Museocat