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Die schwarze Farbe für Maler.

In der Malerei hat man kein ganz Schwarzes, auch kein ganz Weißes.

Die schwarze Farbe ist an sich selbst schwer, sehr in die Augen fallend, erdigt und hartnäckig, wenn sie mit andern gebrochen wird.
 
Das Rußschwarz trocknet gar nicht, oder doch wenigstens sehr schwer, wenn es ohne Zubereitung gebraucht wird. Es trocknet etwas besser, und macht ein sanftes Schwarz, wenn man es in einem Tiegel hat glühend werden lassen, um demselben die Fettigkeit zu benehmen, und solches nachher wie andere Farben abreibt. Hiedurch verliert es seine Rohigkeit, und macht die andern Farben nicht bräunlich. Doch ist dieses Schwarz, es mag so oder anders bereitet seyn, in der Malerei allemal gefährlich, weil es die andern Farben leicht verderben kann.

Das Schwarz aus Kork= oder Pantoffelholz ist sehr leicht, und machet einen bläulichen Ton, der fast die Wirkung der Ultramarinasche hervorbringt.

Die Steinkohle und überhaupt alles Kohlenschwarz dienet sehr gut zur Freskomalerei, wo das Elfenbein= und Beinschwarz nichts taugen.
 
Die Maler, die auf Glas malen, machen ihr Schwarz von Eisenschlacken, welche 2 bis 3 Stunden mit einem Drittel Rokaille auf einer Kupferplatte gerieben werden; und damit es im Feuer nicht roth werde, mischen sie ein wenig gebranntes Kupfer mit Eisenflinkern darunter.
 
Der schwarzen Kreide bedient man sich vornehmlich zum Zeichnen, und trockene Farben daraus zu machen.

Die schwarze Oelfarbe wird bereitet: indem man mit einer gehörigen Quantität Oel, Holzkohlen oder Kienruß, oder die natürlich schwarzen Erden zusammenreibet, bis daraus ein zartes, gleichförmiges, dickes Gemenge entstehet, welches gelegentlich mit mehrerm Oel verdünnet wird, daß es sich mit dem Pinsel leicht verarbeiten läßt. Durch die Vermischung mit Oel wird die schwarze Farbe noch weit dunkler, wodurch die stufenweise und allmählig vorgenommene Schwächung aller Farben überhaupt sehr erleichtert wird.