Viewing page 34 of 620

This transcription has been completed. Contact us with corrections.

30               Erster Abschnitt.

Lampenschwarz oder Kienruß ist die gewöhnliche Materie, womit der Firniß in Schwärze oder Farbe verwandelt wird; von demselben sind 2 1/2 Unzen zu 16 Unzen Firniß hinlänglich.

VIII.
Schwarze Farbe für Kupferdrucker.

Das zu dieser Schwärze bestimmte Oel muß, wie jenes der Buchdrucker, gekocht und angezündet werden, damit es seine Fettigkeit verliere, und die Leichtigkeit zu trocknen erhalte.  Mit dem Kochen wird eine längere oder kürzere Zeit angehalten, nach der verschiedenen Konsistenz, welche zu verschiedenen Arten von Platten erfordert wird, doch niemals so lange, daß das Oel die klebrichte, leimartige Eigenschaft des Druckerfirnißes erhalte.  Die schwarze Materie muß von kohlenartiger Natur seyn, denn der Ruß oder Lampenschwarz verursachet allzeit einen gewissen Grad der Klebrichkeit und bräunlichen Farbe, dahingegen die von Holzkohlen hergenommene Schwärze, indem sie sich nicht wesentlich mit dem Oel verbindet, den Zusammenhang desselben zertheilet, und es wenig klebrich macht.  Man pflegt zu 3 oder 4 Loth Firniß gemeiniglich nur 1 Loth schwarze Farbe zu nehmen, und sie auf einem Steine wohl untereinander abzureiben.

IX.
Schwarzer Firniß für japanische Arbeit aus Holz oder Leder.

Dieser Firniß bestehet blos in einer Vermischung von Lampen - oder Beinschwarz mit einer gehörigen Quantität von einer starken Gummiauflösung in Weingeist.  Gemeiniglich giebt man dem Lampenschwarz, wegen seiner Eigenschaft sich mit flüssigen Sachen leichter zu vermischen und sich besser verarbeiten zu lassen, vor dem Beinschwarz den Vorzug.  Der dickere Theil des Firnißes, welcher sich auf den Boden setzt, wird mit dem Lampenschwarz zu dem ersten Anstreichen gebraucht, und die Vermischung in einem warmen Zimmer zu verschiedenemalen, immer eine Lage, nachdem die andere getrocknet ist, aufgetragen, bis die Farbe eine hinlängliche Stärke erreicht.  Nach diesem wird das Stück auf eben die Weise zu verschiedenenmalen, mit dem flüßigern und feinern Theil des Firnißes überfahren, welcher mit dem Schwarzen nicht stark gefärbt ist, bis endlich ein Ueberzug vin hinlänglicher Dicke entsteht, um sich mit Trippel polieren zu lassen.

X.
Bernsein Firniß für Papiermachee.

Der schwarze Firniß für dergleichen Waaren wird auf folgende Weise zubereitet:

Man läßt etwas Kalophonium oder Terpentin, den man einkocht, bis er schwarz wird, in einem verglaßten Geschirr zergehen, und nach und nach streut man dreimal so viel fein gepulverten Bernstein darüber, mit Zusatz von kleinen Portionen Terpentingeist oder