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Dritter Abschnitt.

Von der gelben Farbe überhaupt.

Die gelbe Farbe ist eine von den fünf Haupt- und einfachen Farben, welche nach der weißen Farbe das meiste Licht hat.  Es giebt verschiedene Schattirungen davon, als, Gold- Auvora- Pomeranzen- Zitteronen- Schwefel- Birken- Blätter- Bleich- oder Blaß- Licht- und Strohgelb; desgleichen Filamor- Isabellen- Gemsenfarbe. 

I.
Gelbe Farbe für die Malerei.

In der Malerei bedient man sich meistentheils zur gelben Farbe des Schüttgelbs des Gummiguts, Bleigelbs, Operments, und Rauschgelbs; sie lassen sich aber mit anderen Farben nicht vermischen, weil sie diese dunkler machen, sondern des Ockergelbs, Neapelgelbs, Lackgelbs.  Die dunkelsten gelben Malerfarben entstehen aus Mischungen, und werden zum Schattiren gebraucht. Z. B. Gelb und Roth, giebt Orange.  Aus der gelben Farbe entstehen aber auch mit anderen zusammengesetzt und vermischt, verschiedene zusammengesetzte Farben.  So entstehet aus der Vermischung des Blauen und Gelben, grün, aus gelb und roth, erhält man Aurorafarbe; gelb und schwarz, erzeugt ein gewisses in das Gelbe fallende Graues; gelb, mit roth und blau vermischt, giebt die röthliche Olivenfarbe, oder Grünlichgrau, nachdem das Verhältniss der Vermischung beschaffen ist; blau, gelb und schwarz giebt eine braune Olivenfarbe, und auch Grünlichgrau; roth, braun und gelb, imgleichen roth, gelb und schwarz, geben mancherlei Fleischfarben, Zimmetfarben, Tabaksfarben, auch Rindshaar- und Bärenhaarfarben rc.  Es kömmt nur auf die Geschicklichkeit desjenigen an, der die Vermischung macht, damit er die verlangte Farbe erhält, die entstehen soll.

II.
Gelber Ocher.

Alle Ocherarten sind nichts anders als gemischte fette, schwere Erden, die einen Geschmack, und eine Farbe haben, die durch das Feuer erhöhet wird.  Sie entstehen von Metallen z. B. vom Zink, Eisen und Kupfer, die sich vitriolisirt, und mit den Erden gesetzt haben.  Sie lassen sich in Wasser leicht zerweichen und zertheilen.

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