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Von der rothen Farbe für die Malerei. 101 flüssig gemachte gewässerte Kalk nicht herauslaufen kann. Der oberste Stein, oder der Läufer ist an einem Drillinge befestiget, in welchem die Zähne eines Kammrades greifen, das an der verlängerten Achse eines vom Wasser getriebenen Rades angebracht ist, und davon umgetrieben wird. VI. Bolus, Eisenthon, Fettthon. Man versteht darunter besonders eine blaßrothe fette Erde, welche, nachdem sie ins Wasser gethan worden, wie Butter zergeht, oder wenn sie mit Speichel befeuchtet wird, die Feuchtigkeiten sogleich in sich zieht. Vor diesem ließ man dergleichen aus der Levante und Armenien bringen, und wird auch armenischer Bolus, oder armenischer Rothstein genennet. Itzt bedienet man sich anstatt desselben, und zwar mit Recht, eines Bolus, welcher gleichfalls den Namen des armenischen führet, und sowohl in Frankreich, und anderen verschiedenen Orten in Ungarn, zu Tokai, als in verschiedenen Gegenden Deutschlands, gemeiniglich in Eisengruben gefunden wird. In Böhmen hat man weißen, und rothen Bolus. Unter allen deutschen, ist der Nürnbergische der beßte. Derjenige, welcher zu Bouille in Frankreich gegraben wird, ist theils roth, theils grau, theils gelb. In unseren deutschen Spezereihandlungen und Apotheken, hat man insgemein den Würtembergischen, oder auch den Ungarischen. Wenn er ächt und probehältig ist; so muß er folgende Eigenschaften haben: Er muß zart und glatt, nicht sandig oder rauh, sondern glänzend seyn; die Feuchtigkeit, welche die Fläche berührt, begierig in sich schlucken, an der Zunge nachher festhangen, und endlich wie Butter im Munde zergehen. VII. Drachenblut. Dieses ist ein dunkelrother, harziger, hartgetrockneter Saft, der sich leicht zerreiben läßt, am Feuer leicht flüssig und entzündlich ist, sich nur im Weingeiste auflösen läßt, keinen sonderlichen Geschmack hat; wenn man ihn aber verbrennt, wie Storax riechet. Man findet zweierlei Arten vom Drachenblute. Die eine ist hart, und die gemeinste, meistens in Stücken eines Fingers lang, und eines halben Zolles breit, welche in langen und schmalen Blättern eingewickelt sind, und Drachenblutstropfen genennet werden. Die andere Art, welche seltener ist, und nur bisweilen angetroffen wird, ist weich, fließend, zähe, harzig und fängt Feuer, von Farbe schön Blutroth, vom Geruch wie die erstere; jedoch wird sie mit der Zeit trocken, und der ersten gleich. Es pflegen auch unter der ersten öfters Unreinigkeiten, als: Rinden, Holz, Erde und andere dergleichen Dinge beigemischt zu seyn, welche sie schlechter machen. Ausser diesen beiden angeführten Arten, wovon doch, wie gedacht, meistens nur die erste zu haben ist, giebt es noch eine
Transcription Notes:
Storax (the small "x" resembles an "r"); it is a gum resin.