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116          Fünfter Abschnitt.

nen Edelsteine sind in dieser Beschaffenheit schwerer, als die blauen, und gelben, aber nicht so schwer, sondern leichter, als die rothen, oder violetten.  Sie sind allemal durchsichtiger als die ganz blauen.

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Grüne Farbe für die Malerei.
I.
Berggrün.

Ist eine Art eines natürlichen Kupfergrünen, oder natürlichen präzipitirten grünen Kupfers.  Es ist von erdigter Beschaffenheit, und von hellerer, und dunklerer Farbe.  Es scheint dieses Produkt ein aufgelösetes Kupfer gewesen zu seyn, welches durch ein Alkali, oder alkalische Erde präzipitirt worden ist.  Bisweilen besteht das Berggrün aus vielen erdigen Theilen, mit präzipitirten Kupfertheilgen vermischt, bisweilen sind auch weniger erdige Theile zu finden.  Es kommt aus Ungarn, und der Moldau.  Wenn es hart und steinigt ist, und entweder an sich selbst schiefricht, oder mit einem schiefrichten Gesteine vermischt, angetroffen wird, bekommt es den Namen Schiefergrün, dergleichen man in Toskana bei Massa, wie auch in Meissen, und andern Orten findet.  Es sind vom Berggrün zwei Arten bekannt, die eine, welche aus der Erde gegraben wird, von welcher bisher geredet wurde; und die andere welche nachgemacht ist.  Die erste wird entweder eben so, wie sie in der Erde gefunden wird, gebraucht, oder vorher gewaschen.  Dieses geschieht wenn das Berggrün im Mörser gestossen, und mit Wasser abgewaschen wird, welches so oft wiederholet werden muss, bis das Pulver rein, und hell geworden ist; alsdenn wird es an der Sonne getrocknet.

Die nachgemachte Art Berggrün, soll von dem ächten zu Pulver gestossenen Berggrün, welches in Essig gebeizet, mit Alaun, und andern Zusätzen gebeizet worden, seinen Ursprung haben.

Man gebraucht das Berggrün zur Laim- und Gummiwassermalerei.  Zur Oelmalerei taugt es nicht viel, weil es sehr nachfärbt.  Da das beste Berggrün viel kalkartige Erde, und wahren Gips in sich enthält; so fällt der mit Oel zubereitete Anstrich niemal schön grün aus, sondern verwandelt sich gar bald in ein schmutziges gelbliches Grün.  Steht ein solcher Anstrich nicht in freier Luft, sondern innerhalb den Gebäuden, so ist in kurzer Zeit ganz und gar keine grüne Farbe mehr daran zu erkennen; sie wird vielmehr in ein unangenehmes Braun verwandelt.  Das Berggrün ist also nur als eine Wasser- oder Laimfarbe zu gebrauchen, und auch dieser Gebrauch ist oft mit dem Uebel verknüpft, dass die zu-