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Sechster Abschnitt.
Von den braunen Farben.

Man hat braune Farben aus dem Mineral- und aus dem Gewächsreiche.  Aus dem Mineralreiche führen wir hier an die Umbraerde, das Spanischbraun oder köllnische Erde, und die braune Ocher.

Umbra ist eine trockene Erde, die, wenn sie mit Wasser angemacht wird, eine sehr dunkelbraune Farbe giebt, deren man sich besonders zu Schattirungen bedienet.  In Feuer geglühet, giebt sie ein sehr schönes Kaffeebraun, und ist in diesem künstlichen Zustande noch besser als in ihrem natürlichen zu gebrauchen. 

Das Spanischbraun ist ebenfalls eine Art Umbra, aber viel dunkler, und im Gebrauche durchscheinender.  Mit dieser Erde geben die Maler in den Häusern oder Staffirmaler, den ersten Anstrich, wenn sie eine Holzfarbe malen wollen.  Die beste Farbe dieser Art ist diejenige, welche am wenigsten sandig ist, und am dunkelsten aussieht.  Man bedienet sich derselben zum Grund bei verschiedenen Malereien sowohl, als zum Schattiren in einigen Farben, dergleichen die gelbe und die rothe ist.  Es läßt sich dieselbe Farbe auch frischer, besser und reiner machen, wenn man sie im Feuer bis zum Rothwerden kalciniret.  Es giebt noch einige andere Erden, die mit der itzt angeführten viel ähnliches haben.

Die braune Ocher.  Diese nimmt man zum Hellbraunen, zur Zimmetfarbe, zur Nachahmung der Steinfarbe, und zu schlechter Steinfarbe vermischt, giebt sie eine dunkle oder hellere Holzfarbe.

Aus dem Gewächsreiche liefern braune Farben, die grünen fleischigten Schaalen von reifen Wallnüssen; die Wurzeln, die Rinde und Blätter von Wallnüßbäumen, die Birken- und Erlenrinde, das Sandholz, der Schmack, u. d. gl.

Es kann auch eine gute braune Farbe aus Ofen- oder Kienruß gemacht werden, weil aber derselbe einen üblen Geruch von sich giebt, kann man ihn blos zu den Tüchern oder Zeugen von feuilles mortes, Haarfarbe, Poil de boeufs, und andern Gattungen von dieser Mittelfarbe gebrauchen, als zu welcher er am dienlichsten ist, indem er eine bessere Farbe giebt, als die Nußbaumwurzel.

Man

Transcription Notes:
"itzt" seems to be an archaic form of jetzt (=now) "feuilles mortes" and "Poil de boeufs" not printed in Fraktur (as if using italic font to indicate a foreign word?)