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134       Sechster Abschnitt.

Krapp und 1 Theil Alaun, eine angenehme lichtröthlichtbraune Farbe, welche in das Zimmetbraune fällt.

Kattun, welcher durch Potasche, Galläpfel und blauen Vitriol vorbereitet worden, erhält in einer Farbenbrühe von 1 Theil Gelbholz, eine dunkle gelblichbraune Farbe; mit 1 Theil Gelbholz, 2 Theilen Sandelholz, und 2 Theilen Kochsalz, eine dergleichen etwas lichtere Farbe; mit 1 Theil Gelbholz, 2 Theil Sandelholz und 2 Th. blauen Vitriol, eine dunkelbraune Farbe, welche ein wenig ins Gelbliche fällt.  Diese Farben werden durch das Kochen mit Seife etwas blässer, und bleiben sich ähnlich.  Wenn man also von denselben einen Gebrauch machen will, muss man solche nach dem Färben, wenn sie getrocknet werden, mit Seife kochen, da sie alsdenn dasjenige Ansehen kriegen, welches sie nachher wenigstens zu einem langen Gebrauche  behalten.  Da diese mit Seife gekochten Farben in ihrer Art ganz gut sind, so können sie alsdenn, wenn der Kattun noch die gehörige Zurichtung bekömmt, mit Nutzen, theils für sich gebraucht werden, theils bei der Kattundruckerei zu einem guten Grunde dienen.  Vielleicht kann ein solcher gefärbter Kattun auch in der Färberkunst noch einen grössern Nutzen verschaffen, und zur Festsetzung einiger Farben etwas beitragen.

Kattun, welcher durch Weinessig vorbereitet worden, erhält in einer Farbebrühe von 1 Theil Orlean und 4 Theil Krapp, eine gelblich braune Farbe, mit 1 Theil Orlean, 4 Theil Krapp und 4 Theil Alaun, eine schöne Zimmetfarbe.  Das Kochen mit Seife verändert zwar diese Farben, dass sie nicht mehr ähnlich sehen; es gehen aber dieselben doch nicht ganz verloren.

Kattun, welcher durch Potasche, Galläpfel und Alaun vorbereitet worden, erhält in einer Farbenbrühe mit 1 Theil Orlean, und 4 Theil Orseille, eine blasse bräunliche Farbe; mit 1 Theil Orlean, 4 Theil Orseille und 4 Theil Potasche, eine gelbbraune Farbe.  Diese Farben verlieren durch das Kochen mit Seife ihre erste Gestalt, und werden blass.

II.

Braune Farbe zum Kattundrucken.

Zu dieser Farbe nimmt man eine halbe Maass schwarze Eisenbrühe, und 1/8 rothe Brühe, welche mit Stärke oder Gummi verdicket wird.  Man bewerkstelliget aber auch die braune Farbe dadurch, dass solche doppelt gedruckt wird, indem sie erst mit roth, nachher aber schwarz darauf gedruckt wird, welches die Kattundrucker aufsetzen nennen.
 
III.

Das Braunfärben der Wolle und wollener Zeuge.

Hierzu wird dass feingemahlene Pulver; oder noch besser das rothbraune feingemahlene Mehl vom Galliaturholz gebraucht.  Von beiden wird die Wolle spröde.  Beide werden mit Galläpfeln, dem Schmack und der Erlenrinde vermischt.  Die Farbe ist fest, und

Transcription Notes:
zimmetbraune= cinnamon brown Th. = Theile