Viewing page 147 of 620

This transcription has been completed. Contact us with corrections.

Von der braunen Farbe für verschiedene Künstler.    143

Zwei Loth rothe Mennige, 1 Loth zerstossenen Blutstein, und 1 Loth geriebene Kreide, mit 3 Loth alten Leinöl abgerieben, giebt eine schöne braune Farbe fürs Holzwerk.

V.
Braune Druckfarbe.

Diese kann auf zweierlei Art hervorgebracht werden, entweder durch das Aufsetzen, oder da man durch die Vermischung der Farbentheile gleich braun druckt.  Zu diesen nimmt man eine halbe Maass Eisenbrühe, und 1/8 rothe Brühe, vermischt solche, und verdicket sie mit Gummi oder Stärke, dass es einem dünnen Brei ähnlich werde, damit es auf den Druckformen haften möge, welches sonst wegen der Flüssigkeit der Brühe nicht geschehen würde.  Die Brühe wird nämlich mit Stärke oder pulverisirtem Gummi zum Brei gekocht; 3/4 Pfund Gummi oder eben so viel Stärke gehören zu einer halben Maass Brühe.

VI.
Braungrün.

Es entstehet, wenn man einen Körper nach dem Blaufärben, nachher in einer gelben Brühe von Wau oder Shart färbet, nachdem der Zeug erst den Ansott erhalten hat.

VII.
Braunrothe Farbe.

Diese wird von den Färbern erzeugt, wenn ein Zeug erst roth, und hierauf mit Gallus und Vitriol schwarz gefärbet wird.

VIII.
Braune Farbe, zum Färben der Federn, des Papiers oder Pergaments.

Man nimmt weissen Galitzenstein, zerstösset ihn, und thut ihn in ein gutes Brasilienholzwasser, welches zuvor abgesotten ist, und lässt es ziemlich sieden.  Wenn ein wenig arabisch Gummi in diese Farbe gethan wird, dienet sie auch zum Schreiben.  Oder: man nimmt Heidelbeeren, lässt sie mit Bier sieden, und thut ein Stück Alaun darein; oder siedet sie mit Lauge, und thut ein wenig Kreide darein.

IX.
Das Braunfärben des Gypses.

Man nimmt Brasilienholz, thut dazu etwas starke Lauge, siedet es mit Wasser, und bereitet den Gyps damit.

Transcription Notes:
Wau = Mingonette or Dyer's Weed.