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Von Farbentuschen.      219

Man kann auf solche Art alle diese falschen Farben mit gar viel Schönheit, Lebhaftigkeit und Glanz einmalen, und wird bei den einfachen Farben, als roth, gelb, blau und schwarz wenig Schwierigkeit finden, eine jede davon nach ihren Schattirungen auf die Waare zu bringen, wenn man nur das Schattiren oder das Verziehen der Farben mit dem Pinsel versteht, um aus einer Farbe zwei bis drei Schattirungen neben einander hinzubringen.

Die gemischten Farben mit ihren mancherlei unzähligen Veränderungen machen auch nicht viel mehr Mühe, weil man einen jeden Niederschlag der einfachen Farben gar leicht mit den andern, so wie man es wäscht und verlangt, vermischen kann, um die suchende Farbe davon zu erhalten, welches bei dünnern, mehr wässerichten Farben nicht so leicht ist, indem diese oft ganz anders ausfallen, wenn sie aufgedruckt oder eingemalt werden, als man sie in der Farbebrühe dafür angesehen hat.  Nur muß die Vermischung der niedergeschlagenen einfachen Farben miteinander noch vorher geschehen, ehe sie gummirt werden, weil sie sich lieber miteinander vermischen lassen, als wenn sie schon gummirt sind.

Alle diese Malerfarben lassen sich in Vorrath machen, und in Porzellängeschirren aufbewahren, so lange man will, aber ungummirt, und man läßt auch lieber von den wässerichten Theilen etwas mehr dabei, damit sie weniger eintrocknen, durch gute Bedeckung der Geschirre aber verwahrt man sie auch vor aller Unreinigkeit.

Es würde sehr überflüßig seyn, wenn wir noch etwas weiteres von dem Gebrauch und nützlicher Anwendung unserer Farbentusche, als falschen Farben, zum Drucken und Malen auf Kottune und Leinwande sagen wollten, weil man nur aufmerksam auf das bisher gesagte seyn darf, um überall ganz wohl damit zurecht zu kommen, und sich nirgends zu verfehlen, so viel aber dörfen wir von diesen Malerfarben sagen, daß man sie auch neben haltbare feste Farben des Grappkessels zum Einmalen brauchen kann, und auswaschen darf, ohne zu befürchten, daß sie verloren gehen werden, sondern es werden immer so feine Farben davon zurück bleiben, um eine feine Waare damit zu illuminiren.

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