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270            Neunter Abschnitt.

Das Braunroth, Englischroth, die Umbra und das Rußschwarz, sind nach dem Schwarzen, die schwersten, und erdigsten.

Je mehr diese Farben schwarz werden, je schwerer und erdiger werden sie; je mehr man hingegen weiß darunter mengt, je leichter macht man dieselben.

Geschickte Maler, die die Perspektiv und Harmonie der Farben verstehen, bemühen sich, alle starke und dunkle Farben zu dem Vorgrund ihrer Gemälde; die leichten und fliehenden aber, zu der Ferne anzuwenden.  -

Durch die verschiedenen Mischungen der Farben, wird man übrigens bald ihre Verwandtschaft oder Antipathie kennen, und sie so stellen lernen, daß sie durch ihre Harmonie dem Auge gefallen.

XII.

Von den Paletten und ihrer Einrichtung.

Der Miniaturmaler hat 3 oder 4 Paletten vonnöthen, die 6 bis 8 Zoll in der Länge haben, und von mäßiger Dicke seyn müssen, damit die Lichtstrahlen sie nicht durchdringen. Ehe man sie mit Farben belegt, werden sie zur Entledigung aller fetten Theile gut mit Bimsstein abgeschlieffen, und erstere dann in folgender Ordnung aufgetragen.

Palette zu den Fleischfarben.

Erste Reihe.

Karmin, Mennig, Bleigelb, Neaplergelb, Hellocker, Dunkelocker.

Zweite Reihe.

Bergblau, Ultramarin, ungebrannte siennische Erde, gebrannter Lack.

Dritte Reihe.

Rother Ocker, Berggelb, englisch Roth, Bister, köllnische Erde, Indigo.