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Der [[...]] Luftschiffes, indem er dem Leser die [[...]] Prinzip verfolgenden Systeme vor Augen führt, ihre Vorteile und Nachteile eingehend darlegt und im Anschluß daran ihre eventuelle Verwendung als Kriegsfahrzeuge bespricht. Diese drei Typen sind: 1. Das gänzlich starre System des Grafen Zeppelin, 2. das halbstarrre System Lebaudys und 3. das völlig unstarre System des Majors von Parsival.

Bei der Betrachtung der Lenkbarkeit des Luftschiffes greift der Verfasser auf die wichtigsten Versuche seit dem Jahre 1852 zurück, insbesondre auf die Versuche Renards von 1884. Diese Versuche zeigten, daß das Problem des lenkbaren Luftschiffes durchaus lösbar und nicht als eine Utopie zu betrachten sei. Offenbar war das lenkbare Luftschiff bereits schon vor vielen Jahren an sich erfunden. Es war jedoch stets unmöglich, die Erfindung in der geeignetsten Form in die Praxis umzusetzen, und zwar in Unbetracht der Verhältnisse, unter denen ein Luftschiff sich fortzubewegen hat. Wäre der Luftozean stets windstill, also ohne Luftströmung, so würde die Lösung eine sehr einfache gewesen sein. Aber ein Luftschiff von 20 Kilometern Stundengeschwindigkeit wäre unbrauchbar, da an sehr vielen Tagen des Jahres der Wind diese Geschwindigkeit erreicht, ja sogar noch übertrifft. Der Verfasser sagt hierüber: Ein Luftschiff von 40 Kilometern Stundengeschwindigkeit fängt gerade erst an, praktisch verwend bar zu werden. Leider aber wächst die erforderliche Maschinenkraft für die Vergrößerung der Geschwindigkeit in der dritten Potenz zur Eigenbewegung. Als Beispiel gibt der Verfasser das Renardsche Luftschiff „La France" an, welches mit einem Motor von 12 Pferdekräften etwa 6 Meter pro Sekunde entwickelte, was ungefähr einer Geschwindigkeit von 20 Kilometern pro Stunde entsprechen würde. Sollte sich nun dieses Luftschiff mit doppelter Geschwindigkeit, also mit 12 Metern pro Sekunde bewegen, so müßte der Motor nicht die doppelte, sondern die achtfache Stärke, also 72 Pferdekräfte besitzen. Nun ist es ganz klar, daß zu damaliger Zeit, also im Jahre 1884 und noch viel weniger vorher ein Motor gebaut werden konnte, welchen das Luftschiff zu tragen vermocht hätte. Erst die allerneueste Zeit konnte infolge der Verbesserung des Benzinmotors, angeregt durch den Automobilrennsport, einen brauchbaren Motor für lenkbare Luftschiffe schaffen.

Es ist beim Benzinmotor möglich, bei geeigneter Konstruktion das Gewicht des Motors auf fünf, ja sogar auf zwei Kilogramm per Pferdestärke zu erniedrigen. Dadurch ist natürlich das Problem des lenkbaren Luftschiffes in 

neue Bahn gerückt worden. Allerdings war mit dem Einbau des leichten und kräftigen Motors allein das Problem noch nicht gelöst. Es mußten noch eine ganze Menge anderer wichtiger Punkte erfüllt werden. Für die Erhaltung der prallen Form der Hülle, für die Sicherheit der Stabilität, für die Einhaltung des Kurses und der Steuerfähigkeit in horizontaler und vertikaler Richtung war die Schaffung ganz besonderer neuer Organe und Anordnungen erforderlich, die sich eben erst mit der Steigerung der Antriebskraft und Geschwindigkeit als notwendig erwiesen. In den letzten Jahren entstanden [[?]] vielfach angeregt durch die zahlreichen Fahrten von [[?]] Dumont, mehrere Motorluftschiffe, so z. B.[[=zum Beispiel]] in  Frankreich das vom Ingenieur Juillot für die Gebrüder Lebaudy gebaute Luftschiff, und in Deutschland wurden gleichzeitig seit Beginn dieses Jahrhunderts zwei Luftschiffe [[?]] verschiedenem eigenartigem Prinzip erbaut und [[er--?]] [[Luftschiffe]] von Zeppelin und Parsival zum Aufstieg kam, leider aber schon bei seiner ersten [[Probefahrt]] während der Landung strandete. Graf Zeppelin [[erbaut]] nun, angeregt durch diesen Versuch, in den Jahren [[1904?]], 1905 und 1906 drei verschiedene Luftschiffe, bei denen zwar nicht eine völlig starre Ballonhülle, sondern ein [[starrer]] die Ballonhülle einschließendes Gerüft aus Aluminiumträge wählte. Um nun die gasgefüllte Hülle des Luftschiffes in [[die]] Form prall zu erhalten, damit sie das Trägergerüst gut [[angefüllt]] und bei verschiedenen Höhen nicht locker wird, wurde [[?]] besonderer Luftsack, „Ballonet" genannt, eingefügt, welcher [[?]] Hilfe eines Ventilators aufgepumpt werden kann. Die [[Form]] des Ballonets schmiegt sich der Hülle des eigentlichen [[tragenden]] Ballons an, dessen untersten Teil es einnimmt. Wichtig [[ist]] noch die Wirkung der Ventile des Ballonets und des [[eigenlichen]] Gasraumes, in dem die Ballonets schon bei gering Ueberbruck wärend des Aufsteigens in höhere Regionen Luft selbsttätig auslassen und früher wirken sollen, als Ventile des Gasraumes, damit an Gas gespart wird.

Bei dem halbstarren System der Gebrüder Leaudy [[w--?]] die Erhaltung der Hüllenform mittelst Ballonets erzielt, [[w--?]] außerdem die Hülle mit einer aus Metallrohren bestehen Grundfläche verbunden ist.

Wichtig für die Aufrechterhaltung einer ungestörten [[Ab- or Aufwärtsbewegung?]] sind insbesondere mehrere Vorrichtung welche zur Erhaltung der Stabilität angewendet [[werden]] müssen. Es hat sich nämlich gezeigt, daß bei einer [[Geschwindigkeit]] von etwa 8 bis 11 Metern in der [[Sekunde]] welche für die jetzigen Systeme als sogenannte kritische [[Geschwindigkeit]] gelten kann, das Luftschiff mit dem [[Vorde--?]] sich aufzurichten bestrebt ist. Um nun dies auch bei größen Geschwindigkeiten zu verhindern, wurde nach Analogie [[eines?]] Vogelschwanzes oder der Schwanzflosse eines Fisches am [[Hinterteile?]] des Schiffes eine oder merere horizontale Flächen geordnet. Schon Renard hat solche Flächen angewendet, als Größe für dieselben bei einem Luftschiffe von 10 [[Metern]] Durchmesser und 60 Metern Länge 40 Quadratmeter [[F--?]] angegeben. Um auch noch rollende Schwankungen des [[Sch--köpers?]] um die Vertikalachse aufzuheben, müssen, ähnlich beim Schiffe ein Kiel oder wie die Rippen- und [[Bauchfl--?]] beim Fische, noch besondere Stabilisierungsflächen am [[S--?]] angebracht werden. Auch um die gute Steuerbarkeit von denen jeder für sich, unbekümmert um die Erfolge anderer, die eigenen Ideen in die Praxis umsetzte.

Was nun die hauptsächlichsten und wichtigsten Merkmale eines lenkbaren Luftschiffes betrifft, so werden dieselben in der Broschüre präzis behandelt. Zunächst muß das Luftschiff eine lange, gestreckte Form haben, denn die übliche Kugelform bietet zu viel Widerstand bei der Vorwärtsbewegung. Indes kann die Länge der Form nicht zu weit getrieben werden, da sonst das Verhältnis des Innenraumes zum Gewicht der Hülle, also die Tragkraft gegenüber der Eigenlast, zu ungünstig würde.

Es hat sich ein Verhältnis der Länge zum größten Durchmesser von 6:1 als am vorteilhaftesten erwiesen. Der Kopf des Ballons muß scharf zugespitzt sein. Eine wichtige Frage bildet die Erhaltung der prallen Form der gasgefüllten Hülle. Bereits im Jahre 1897 war die Erzeugung einer starren Hülle als Idee des Oesterreichers Schwarz praktisch ausgeführt worden, welcher ein Luftschiff mit einer Hülle ganz
aus Aluminium erbaute, welches tatsächlich auch in Berlin 

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