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der [[--enphotographie?]] andererseits wären noch vor 20 Jahren unerhört gewesen. Man riskirt daher nicht sehr viel, wenn man prophezeit, daß sich in 50 Jahren Jedermann für billiges Geld farbig photographiren und im Luftschiff über den Atlantischen Ozean wird fahren lassen können.

Noch immer ungelöst ist dagegen das Problem, die Arbeit, die in der schwarzen Kohle steckt, unmittelbar und ohne nennenswerte Verluste in Elektrizität umzuwandeln. Bei der weißen Kohle, bei dem fallenden Wasser unserer Flüsse und Ströme, hat man das Räthsel erträglich gelöst. Reichlich 75 v. H. der Arbeit, die im Kraftwasser steckt, werden heute an den Polbürsten der Turbodynamos, die dieses Kraftwasser treibt, auch wirklich als Elektriztät abgenommen. Bei der schwarzen Kohle ist man dagegen unter Benutzung der  besten Dampfmaschinenanlagen immer noch nicht über 12-13 v. H. gekommen. Wem es gelänge, wenigstens 75 v. H. der Kohle mit erträglichen Mitteln nutzbar zu machen, dem dürfte voraussichtlich ein Vermögen zufallen, dem gegenüber die Millionen der Vanderbilt und Rockefeller verblassen.

Und nun das Licht und die Beleuchtung. Leuchtkäfer, Tiefseefische und Bakterien zeigen und das kalte Licht, stellen Lichtquellen dar, die nur Licht, aber keine Wärme erzeugen. Die Physiker haben versucht, mit Hilfe der Elektrizität und der Teslastrahlen solch' kaltes Licht zu erzeugen. Besonders hat das Moor'sche Vakuumlicht von sich reden gemacht, und in den Ver. Staaten sind größere Gebäude damit beleuchtet worden. Aber als man den Schaden besah, verbrauchte es mehr Elektrizität als die gewöhnlichen Glühlampen. Es war zwar kalt, aber Elektrizität d. h. Arbeit oder Energie wurde anderweitig in unzulässiger Weise verloren.

Und dann die Probleme der Chemie! Heute macht man aus Steinkohlentheer Indigo, Spiritus und manches Andere. Wann aber wird sich in der Retorte des Chemikers das erste Stärkekorn bilden? Wann wird es gelingen, das erste Eiweiß-Molekül aus seinen Bausteinen Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff und Schwefel aufzumauern? Hier bietet sich ein Feld von Entwicklungsmöglichkeiten, das sich auf den ersten Blick auch nicht annährend überschauen läßt. Kohle und Wasser geben theoretisch Kohlenhydrate, d. h. Zellstoff, Zucker und Stärke. Wer aber löst das uralte Geduldspiel und baut die einzelnen Atome zum richtigen Molekül zusammen? Gerade auf dem Gebiete der synthetischen Chemie bieten sich unendliche Erfindungsmöglichkeiten, Von ihr werden vielleicht die Entdeckungen ausgehen, die das Leben kommender Jahrtausende von Grund aus umgestalten. 

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