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December 7, 1955

Lieber Dr. Friedländer!

Als ich das Vergnügen hatte Sie Anfang September in Amsterdam zu besuchen, sprach ich von einem kleinen Bild von Petrus Christus, dass sich in Spanien befinded  sollte. Sie antworteten mir, Sie haben bloss eine ungewisse Erinnerung daran.

Nun ist mir soeben in New York die Photographie dieses Bilden gezeight worden suf welche Sie Ihre Mainung schrieben. Hiermit erlaube ich mir Ihnen zwei Photostats der beiden Seiten dieser Photographie zu senden, da ich leider das Original zurück geben musste. In einem Buch das vor kurzem erschienen ist und zwar: "Les Primitifs Flamands" von J. Lavalleye, Professeur á l'Université de Louvain, DE SIKKEL, ANVERS, ist dieses Bild reproduziert (Tafel XXXVIII). Im Text (Seite 29) liest man, es gäbe drei solch ähnliche Bilder. Das eine im Prado, welches in Threm elgenen Buch erwähntnist, sin sweites Exemplar soll for ungefähr zwanzig Jahren im Besitze der Firma Knoedler gewesen sein und dann das Bild wovon ieh Ihuen biermi[[crossed-out]][[?]][[/crossed-out]] das Photostat schicke,sollte das [[dritte?]] sein.

Iber der Frick Library nach sollte Knoelder's Exemplar No. 2 später einem Spanier, vielleicht einem Händler, verkauft worden sein. Wenn diese Auskunft richtig ist dann würde e s vielleicht gar keine drei Exemplare geben, da dieses dritte Bild, das ja augenblicklich auch in Spanien ist, mit dem Bild welches Knoedler damals, gehörte identisch sein könnte. Ich habe dieses Bild noch nicht gesehen und bin auch noch zu keinem endgültigen Resultat gekommen, aber es würde mich doch hoch interressieren zu erfahren, ob Ihrer Ansichtnach, es drein Exemplare oder bloss swei gäbe und wenn so, aus welchen Gründen hätte Knoedler ein solch wichtiges und seltenes Bild einem Spanischan Händler vertauft!

Ihre schriftliche Meinung auf derr Rückseite der beiligenden Photographie ist ja so einwandfrei und so sehr zu Gunsten dieses Bildes, dass es mir wie ein Rätsel erscheint? Glauben Sie es wäre Ihnen möglich etwas Licht darüber zu bringen?

Hätte ich Sie nicht so friach und munter in Amsterdam gesehen, würde ich mir bestimmt nicht erlauben Sie mit diesem Problem zu belästigen und hoffe Sie werden entschuldigen dass ich Ihnen einen solch langen Brief schreibe. Ich würde es auch gut verstehen wenn Sie sich in keiner Verfassung befänden dieses Problem anzufassen.