Viewing page 207 of 207

This transcription has been completed. Contact us with corrections.

Was kann man soweit in Europa lernen? die Farben hat man nur im Kopfe, die Stimmung da, wo man sich zu ihr mühsam hingearbeitet hat und wo man sich frei macht; zudem ist das characteristische Amerikanischer Natur des [[anregen?]] beider; China lehrt uns mehr in er Mannigfaltigkeit schönster Farbe und Arrangierung, als je ein Titian oder van Gogh. Offenbar ist die schöne reine helle Farbe, immer auf Weiss, dem Orientalen die erhobene, befreite, heitere Stimmung. Mit der realistischen Malerei und der Fromwiedergabe kommt man ihr nicht bei, und kam man in Europa nicht weiter. Monet, auch schon Manet, geschweige neuere, selbst Rembrandt, Ruisdael, Velasquez, giotto, Masaccio, DaVinci haben gar keinen oder im Wesentlichen, Eigenen,  keinen zusammenhang mit  der ihnen vorangehenden  oder sie umgebenden Malerei. Alle welche heute schreiben, drängen immer mehr  und klarer auf das rein Malerische, auf neue Auffassung, auf blosse Farbe, aber die erschauen nicht was noch nicht gemacht ist. der Künstler kann mit allem ausser mit sich selbst wenig oder ganr nichts anfangen als sich etwa verirren oder ermutigen lassen. Wenn er unbeirrt aus sich selbst schafft und sich vollkommen ausdrückt dann haben alle wieder das neue, neu auch etwas zu sagen. Mir scheint als läge auf dem Wege, wie ichihn sehe, die Kunst der Zukunft, sofern die Malerei der Musik folgen [[?]] nur Empfindung malerisch versinnlichen.
Mme Cave's buch: Malen & Zeichnen u.d. Gedächtnis, enthält mehr verständiges & practisches über das Wesen der Malerei als ein Dutzend modernerer technischer Leitfaden. 1850.- 134