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welche die Arbeit zum Bilde erlebt. Dieser [[underlined]] Malerische Effect [[/underlined]] ist aber das treibende, das Moment im jedem [[underlined]] Motif [[/underlined]]. Wenn man bedeutet wie unendlich groß die Verschiedenheit des menslichen Gesichtes, selbst immerhalb jeder Race, ja jeden Typus, ist, und wie ohnmächtig und unfähig dem gegenüber das Erfinden eignes Porträts wäre, ja daß es völlig falsch, im Sinne der Kunst, wäre, mehr zu thun als von den lebenden Modellen der Natur auszugehen und so zum Porträt als Ideal oder character (Bildnis - Abbild) und malerischen Bildwert zu gelangen - so sieht man ein daß alle Landschaftsmalerei sich ebenso streng and das natürliche Motif der unendlichen mannigfaltigen, originellen und allein character, notwendig - einheitliches hervorbringenden wirklichtkeit halten muß: die [[underlined]] Naturscene [[/underlined]] ist wie das [[underlined]] Portrait-Modell [[/underlined]]. Man sieht in ihr das malerische Motif, geht allein davon aus und arbeitet zum rein künstlerischen hin. - Ich habe begonnen das Portrait von Miss Therese Browning zu zeichnen; das ganze Gesicht sorgfältig messend, zunächst Profil. Dabei lernt man, Bücher über Portrait (Vanderpoel, Waetzold, Petzel, Sally, usw) und über Figuren zu Hülfe nehmend, ungeheuer viel: Form, Auffassung, constructive Wiedergabe; man muß ausfinden worin die Abweichung des Modells vom Normalen liegt, was Character, ähnlichkeit, Abbild, was Malerischen Wert, Bildnis macht und vergleicht beständig mit der Landschaft. 
                               [[in pencil]] (130 [[/in pencil]]