![Transcription Center logo](/themes/custom/tc_theme/assets/image/logo.png)
This transcription has been completed. Contact us with corrections.
Erster Abschnitt. Von der schwarzen Farbe ueberhaupt. Die Natur erzeugte wohl schwarze, und zwar dauerhaft schwarze Körper; allein nur sehr wenige giebt es darunter, die zum Malen, Drucken und Färben gebraucht werden können. Die einzigen natürlich schwarzen Körper, welche als Farbematerialien angewendet werden, sind die schwarze Kreide oder schwarzer Ocher, und die Steinkohlen. Die schwarze Kreide wird aus der Erde gegraben, und ist viel schwärzer als das gewöhnliche Reißblei. Sie ist eine Art fester, in ihrem Gewebe etwas blätterichter Erde, die sich im Feuer weiß brennet, etwas röthlich und mürbe wird. Sie läßt sich leicht in ein äußerst feines unfühlbares Pulver zermalmen, ohne von ihrer Schwärze merklich zu verlieren. In Gestalt eines so feinen Pulvers vermenget sie sich ganz leicht mit Oel in einen linden Teig, und wenn man sie durch Umrühren im Wasser vertheilet, setzet sie sich langsam zu Boden, in Form eines schwarzen zähen Schlamms. Alles dieses sind Eigenschaften, welche diesselbe zum Gebrauche für die Maler sowohl in Oel-als Wasserfarbe sehr bequem machen. Die Steinkohle oder schwarze Erde, ist eine Art von Kohlen, die man ebenfalls aus der Erde gräbt. Dieß sind, wie gesagt, die einzigen natürlich schwarzen Körper, deren man sich Farbematerialien bedienet. Die übrigen schwarzen Farben sind nicht Wirkungen der Natur; sie entstehen alle durch die Kunst, und sind Kohlen, Ruß und Frankfurter Schwaerze. Die Kohle und der Ruß sind die zwei dauerhaftesten und brauchbarsten schwarzen Körper, deren sich die Künstler und Handwerker gebrauchen. Sie entstehen durch das Verbrennen verschiedener thierischen Theile und Pflanzen. Die Kohle ist besonders von ungemeiner Dauerhaftigkeit; nur das offene Feuer verwandelt sie zur weißen Asche. - Kohle und Ruß sind unter allen Formen, unter denen gepulverte Anstrichfarben angewendet werden, leicht zu verarbeiten. Einige Künstler machen in Ansetzung der schwarzen Farbe von Kohlen einen Unterschied, und geben gemeiniglich besondern Gattungen von Holz den Vorzug, wie, z. B., der Weinrebe und den Pfirsichkernen. Im Grunde unterscheiden sich auch diese angezeigten Kohlen von den übrigen, welche von Kirschen-Apfel-Birn-Pflaumen, Feigenbäumen, der