Viewing page 15 of 620

This transcription has been completed. Contact us with corrections.

11
Die schwarze Farbe fur Drucker.
I.
Schwarze Farbe auf Leinen.

Um Leinen schwarz zu drucken, macht man einen Firniss von Leinöl, den man in einem glasurten Topf bei gelindem Kohlenfeuer nach und nach kochen lässt, bis er ganz zähe wird.  Die Probe davon ist, wenn sich solcher zwischen den Fingern wie Terpentin ziehen lässt.  Man thut gleich anfangs in das Leinöl eine Rinde Brod, damit die Fettigkeit sich darein ziehe, sonst würde der Firniss nicht leicht trocknen. Man thut bei dem Kochen etwas weniges arabischen Gummi, und 1 oder 2 Messerspitzen Silberglätte dazu. Wenn der Firniss fertig ist, nimmt man Kienruss, der mit Branntwein abgedämpft und abgerieben ist, und 2 Löffelvoll fein geriebenen Umbraun, und mischet solches in den Firniss, dass daraus ein dicker Muss entstehe.  Man lässt dieses laulich werden, und alsdenn druckt man die Leinewand mit gewöhnlichen Druckformen. Man hat gedruckte Leinewand und Kattune von dauerhafter schwarzer Farbe, welche aber mit Krapp und einer Eisenauflösung zubereitet wird.  Eine beliebige Quantität Eisen wird in starkes Bier oder Weinessig gethan, und um die Auflösung des Metalls zu befördern, wird alles öfters wohl umgerüttelt, die Flüssigkeit zuweilen abgezogen, der Rost von dem Eisen abgeklopft, und das Flüssige wieder aufgegossen.  Es wird eine lange Zeit erfordert, um eine vollkommene Auflösung zu erhalten, und man hält dafür, dieselbe sey zum Gebrauch untaughlich, wenn sie nicht wenigstens ein Jahr lang gestanden hat.  Diese Auflösung färbet die Leinewand gelb, und von unterschiedlicher Schattirung von Braun, und ist die einzige bekannte Materie, vermittelst welcher diese Farben auf Leinewand dauerhaft zuwege gebracht werden können.  Wenn man das mit der Eisenflüssigkeit dunkelgefärbte Zeug nachher mit Krapp abkocht, oder auch mit einem andern Zusatze, so erhält es die schwarze Farbe, die wir auf gedruckter Leinwand und Kattun sehen, und wenn dieses nicht eine vollkommene Schwärze zu nennen ist, so kommt es derselben gleichwohl sehr nahe.

Die Leinwand-und Kattundrucker gebrauchen, um ihre Farben recht eindringend zu machen, allerhand Salze, Laugensalze sowohl als saure Salze.  Sie nehmen auch zu manchen Farben die schärfesten Gifte, als Arsenik, Auripigment, das erhöhete und niedergeschlagene Quecksilber, den Bleizucker.  Bei den Schwarzen-und Indigfarben und deren Verbesserungen trägt das Vitriolische, als das Kupferwasser, der grüne Salzburger Vitriol, das Vitriolöl, die Laugensalze, die Potasche, das Sodesalz, die Lauge von Buchenasche und von Kalk sehr vieles zur Beförderung bei.

Noch eine Art, die schwarze Farbe auf Leinwand, auch auf Baumwolle, zu drucken, wollen wir hier anführen.  Man nimmt allerlei Eisenwerk, welches man gehörig abwaschen lässt, legt solches in ein Fass, und giesset  auf 5 Pf.  Eisen 6 Maass guten Weinessig.  Das 

B 2
Fass

Transcription Notes:
?? ?