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Von der schwarzen Farbe für Färber.

nimmt man die Farbe aus dem Fass, so viel als man in den Kessel braucht, lässet sie warm werden, und alsdenn macht man daraus 3 Sätze. Der erste Satz wird 2 Stunden gekocht, der zweite 3 Viertelstunden, und der dritte eine halbe Stunde mit der Waare. Man kann ein ganzes Jahr daraus färben. Wird die Farbe zu schwach, so verstärket man sie durch den dritten Theil aller gedachten Materien in einem Vierteljahre einmal.

II.

Die Kunst, die sogenannte neue Farbe zum Schwarzfärben zu machen.

Man nimmt ein ganz neues Fass von ohngefehr 2 Eimer gross, und thut darein eine Metze frische Waitzenkleie, giesst es voll Wasser, und lässt es stehen, bis es sauer wird, welches in 12 bis 16 Tagen geschieht; dann konreiet man die Waare, und nimmt aus dem Fass den halben Theil, füllet damit und eben so viel Regenwasser den Kessel an, thut die Waare hinein, und lässt es eine halbe Stunde sieden, dann hängt man sie auf, und lässt sie trocken werden.  Nun nimmt man ein halb Pf. Galläpfel wohl zerstossen und gesiebet, und so viel Regenwasser als genug ist, thut es in einen Kessel, den man vollends mit anderm Wasser anfüllet, nebst einem Viertelpfund Schmack, welches man eine Viertelstunde sieden lässt, alsdenn lässt man die Waare eine gute Stunde, auch wohl anderthalb, darinn sieden, und kühlet sie nachher aus.  Währender Zeit lässt man in Urin 2 Pf. Vitriol zergehen, nimmt alte Farbe, und kühlet den Kessel ein wenig aus : dann giesst man die letzte Mischung mit Vitriol hinein, lässt es ein wenig aufsieden, und nimmt eine halbe Handvoll Salz, 1 halb Pf. gebrannten Weinstein, 4 Loth rothen Weinstein, thut alles zusammen in den Kessel, und kühlet den Kessel ab, thut die Waare hinein, lässt sie eine Stunde sieden, und kühlet sie hernach ab;  dann thut man 1 und ein halb Pf. Blauholz hinzu.  Dieses Holz muss aber 8 Tage zuvor mit Lauge abgesotten werden, dass es schwarz wird.  Man thut einen Löffelvoll gebrannten Weinstein darein, sonst wird es nicht schwarz.  Der Weinstein muss in die braune Holzbrühe gethan werden.  Man lässt den Kessel, in den man das Braunholz gethan, aufsieden; dann thut man die Waare hinein, und lässt sie eine Stunde sieden, so ist sie schwarz genug.  Man kann auch, welches recht gut ist, einen Eimer voll Erlenschalen 8 Tage zuvor in hinlängliches Wasser einweichen, und wenn man den Vitriol hinein thut, so thut man die Erlenschalen mit hinein, und lässt sie eine Weile ruhen, und wenn solches geschehen ist, so giebt es ein schön Schwarz.  Man muss die Waare spühlen, wieder konreien, und alsdenn in reinem Wasser 2 Stunden absieden, worein man 2 Loth gebrannten Weinstein abermals thut.  Alsdenn lässt man die Waare spühlen und trocknen.

III.
Schwarze Farbe für den Wollfärber.

Der Wollfärber muss vor dem Färben die Wolle von ihrer Fettigkeit reinigen.  Je vollkommener dieses geschieht, desto tüchtiger wird sie, die Farbe anzunehmen.  Zu dieser

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