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Von der schwarzen Farbe für Färber.

Diese Verfahrungsart haben bereits viele geschickte Meister mit dem besten Erfolge versucht;  und alle rathen, so viel Aufmerksamkeit und Genauigkeit dabei anzuwenden, als es nur immer möglich ist.

Die allzugrosse Dunkelheit der Farbe ist leicht zu verhindern, wenn man das Tuch von Zeit zu Zeit betrachtet und herausnimmt, sobald es die gehörige Schattirung erreicht hat.  Unmittelbar nach dem Färben sollte man es in einer grossen Quantität Wasser auswaschen, und die gar zu dunkeln Gattungen auf gleiche Weise, wie die gänzlich schwarzen Tücher, mit Seife reinigen, um die überflüssige Farbe, oder solche Theile davon, welche dem Tuche nicht fest genug anhängen, weider wegzubringen.

Die ungemischten oder einfachen grauen Farben werden auf das weisse Tuch, ohne einen vorläufigen blauen oder andern Grund, aufgetragen.  Man hat überdiess noch eine Menge andere zusammengesetzte graue und braune Farben, welche man auf Tüchern, die zuerst blau, roth, gelb, braun, oder mit andern aus diesen zusammengesetzten Farben gegründet sind, durch das blosse Verdunkeln mit Schwarz hervorbringt.

Die Unterschiede aller dieser Schattirungen, und die besondere Manier, jede derselben genau zu treffen, kann man nicht anders, als durch die Uebung erlernen.

Die leichteste schwarze Farbe, aber auch die schlechteste, so bei Tüchern gebräuchlich ist, ist das Schmackschwarz.  Man kocht aus Schmack, halb so viel Blauholz und etwas Weinstein mit Wasser, eine Brühe in einem Farbekessel, netzt in dieser Brühe das Tuch 3 Stunden, wenn es vorher dunkel gefärbt ist, und beim Netzen zieht man es beständig mit der Winde durch.  Alsdenn wird das Tuch aus dem Farbekessel genommen, und man schütet in denselben eben so viel Kupferwasser als Schmack.  Wenn das Kupferwasser zergangen, und die Farbenbrühe etwas abgekühlt ist, bringt der Färber das Tuch abermals 2 Stunden auf die vorige Art in die Brühe, lüftet es hierauf, netzt es von neuem eine Stunde in der Brühe, und wäscht es zuletzt.  Zu dieser Farbe werden also keine Galläpfel erfordert.

In Schweden macht man auch eine schwarze Farbe ohne Galläpfel und Farbholz.  Die Stelle dieser sonst gebräuchlichen Ingredienzen lässt sich durch eine daselbst ganz gemeine unter dem Namen Mi[e superscript ]olon oder Mi[e superscript]olon-ris bekannte Pflanze ersetzen.  Man sammelt diese Pflanze im Herbst, wenn die Blätter noch grün sind, und trocknet selbige sorgfältig, so, dass sie ihre grüne Farbe behalten.  Man schreibt vor:  Hundert Pfund wollen Tuch mit 16 Pf. grünen Vitriol und 8 Pf. weissen Weinstein 2 Stunden lang abzukochen, und den folgenden Tag das Tuch, wie nach dem gewöhnlichen Absud, mit Alaun auszuspülen.  Hundert und fünfzig Pfund von dem getrockneten Miölen, ein wenig zerschnitten; oder etwas mehr, wenn die Pflanze lange Zeit ist aufbehalten worden, werden zwo Stunden lang in Wasser gekocht, und nachdem sodann das Miälon herausgenommen worden, thut man etwas

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