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24   Erster Abschnitt. 

warmen Marmor aufgetragen wird, die verlangte Farbe hervor.  Auch kann mit Weinhefen wenn man mit warmen Wasser eine Tinktur daraus macht, der Marmor schwarz gefärbet werden, wenn man dieselben auf den kalten Marmor aufstreicht, und so wie diese abdunstet, wieder von neuem aufstreichet, und solches so lange wiederholet, bis man eine hinlänglich dunkle Farbe erhalten hat.  Lockere Marmorarten kann man auch mit Tinte schwarz färben, wenn man die schon bereitete Tinte oder die zusammenziehende Flüßigkeit und eine Eisenauflösung wechselweise aufträgt.  Auch kann man mit Kupferauflösung des metallischen Theils von dem Kobalt in Königswasser den allerhärtesten Marmor färben.  Endlich kann man auch den Marmor durch eine Auflösung von Gold in dem Kochsalzgeist oder Königswasser violet oder purpurfärbig färben.  Je besser die Farbe werden soll, je öfter muß man den Anstrich wiederholen. 

Schwarze Beize auf Achat.  Man macht reine Silberauflösung mit starkem Scheidewasser oder Salpetergeist, welcher mit dem Metall vollkommen gesättiget worden.  Den Stein läßt man, nachdem die Flüßigkeit aufgetragen worden, 2 Tage, auch länger, in der Sonne.  Wenn er genugsam getrocknet, und an einen feuchten Ort gebracht wird, so muß er aufs neue der Sonne ausgesetzt werden, damit das Entstehen der Farbe hurtiger von statten gehe.  Nachdem der Stein die volle Farbe erhalten hat, welche die erste Quantität von der Auflösung mitzutheilen vermögend gewesen, so kann derselbe noch mit frischen Portionen angefeuchtet, und dieses zum zweiten und drittenmale wiederholet werden, wodurch die Farbe immer dunkler wird, und den Stein auf eine desto beträchtlichere Tiefe durchdringt. Indessen ist die Farbe sowohl an diesen, als auch an andern Steinen selten gleichförmig, weil die meisten derselben mit andern durchwachsen sind, vermittelst dieses Beizens aber zum Vorscheine kommen, indem die andern sich bald leichter, bald schwerer durchdringen lassen, als den übrigen Theil von der Masse, und zuweilen dadurch in dem gefärbten Steine zierliche Figuren oder Verschiedenheiten hervorbringen.  Man kann auch auf einem solchen Steine allerlei Zeichnungen anbringen, die schwarz gebeizt werden sollen, wenn man die Oberfläche des Steins mit dem sogenannten Aetzwachs der Kupferstecher überziehet, und die Zeichnungen auf diesem Ueberzuge so machet, daß jeder Zug bis auf den Stein durchgehe; alsdenn mit der Silberauflösung den Stein bestrichen, so dringet diese nur durch die gemachten Züge, das Uebrige aber bleibt durch das Wachs unberührt.  Auch kann man diesen Achat, wie auch andere Steine auf folgende Art schwarz färben: Man überstreicht sie nämlich mit einer Kupferauflösung in Scheidewasser, und nachdem diese Auflösung auf dem Steine ertrocknet, so wird der Stein in einen Tiegel gethan, und eine kleine Weile in einer Hitze unterhalten, welche gerade hinlänglich ist, das Gefäß beinahe rothwarm zu machen, wodurch der Stein eine dauerhafte und ziemlich dunkle Farbe annimmt.