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28               Erster Abschnitt. 

zwar in einem noch immer höhern Grade, je nachdem die Quantität des Vitriols größer ist.  Diejenigen Vermischungen aber, wo die Galläpfel von dem Vitriol die Oberhand behalten, sind dauerhafter.   Ein Aufguss von zween Theilen Galläpfel und einem Theil Vitriol, verschiesst durch das Aussetzen von zween Monaten lange nicht so sehr, als eine Infusion von den Ingredienzen zu gleichen Theilen in einem Monate thut; und 3 Theile Galläpfel zu einem Theile Vitriol geben eine Tinte ab, deren Farbe noch um ein merkliches dauerhafter ist.  Nimmt man von den Galläpfeln 5 bis 6mal mehr als von dem Vitriol, so wird die Farbe nicht schwarz genug, ob sie schon von etwas mehrerer Dauerhaftigkeit zu seyn scheint, als die andern.

Aus diesen angezeigten Versuchen scheinet zu folgen, dass das Abstehen der Tinten hauptsächlich einem Mangel an Galläpfeln zuzuschreiben sey; dass man die Galläpfel als das vergänglichere Ingrediens betrachten müsse, indem diejenige Quantität, welche zuerst die allerstärkste Schwärze hervorbringt, nicht hinlänglich ist, die Farbe zu erhalten; dass zu einer dauerhaften Tinte die Quantität der Galläpfel nicht viel geringer als 3mal so gross seyn dürfe, als die von dem Vitriol; aber auch nicht viel grösser, ohne der Tinte in Ansehung der Schwärze etwas nachtheilig zu seyn.

Arabisches Gummi wird den Tinten zugesetzt, um ihnen eine grössere Konsistenz zu geben.

VI.
Schwarzes Bleiweiss.

Es ist dieses eine Arzt Bleierzt, woraus nicht nur Bleistifte, sondern auch das insgemein sogenannte Bleiweiss gemacht wird.  Die besten Bleistifte, deren sich Zeichner und Maler bedienen, kommen aus England.

VII.
Schwarze Farbe für Buchdrucker.

Die Schwärze der Buchdrucker ist von der gewöhnlichen Oelfarbe blos in Ansehung der Zubereitung des Oels verschieden, dessen Konsistenz und Zähe für den Gebrauch des Buchdruckers durch das Feuer vermehret, die Schmierigkeit hingegen vermindert werden muss.  Durch die nämliche Verfahrungsart, wenn sie entweder nicht so weit fortgesetzt, oder wenn man bei dem Gebrauche, um die Vermischung zu verdünnen, frisches Oel zugiesst, erhält man einen der besten Firnisse für die schwarze Oelfarbe in der Malerei.

Man wählet zu diesem Gebrauche entweder Leinöl oder Nussöl, das Nussöl wird für das beste gehalten, und desswegen geibt man demselben zu der schwarzen Farbe den Vorzug.  Ein bis 1/2 Centner von diesem Oel wird in einer kupfernen Blase über das Feuer gesetzt.  Da das Oel in dem Feuer sehr aufwallet, und das Ueberlaufen desselben sehr gefährlich wäre, so muss die Blase geräumig genug seyn, um wenigstens noch ein Viertheil mehr Oel zu