Viewing page 90 of 620

This transcription has been completed. Contact us with corrections.

[[preprinted]]
86

Dritter Abschnitt.

als bei der vorgedachten.  Man löset grünen Vitriol im Wasser auf.  Zugleich vermischt man Kalk mit etwas Wasser, und arbeitet ihn mit einer Maurerkelle dergestalt durch, dass alle Kalkklumpen zergehen, und recht fein werden.  Wenn dieses hinreichend geschehen ist, giesst man zu diesem Wasser nach und nach von dem Vitriolwasser hinzu, und sucht gleichfalls durch beständiges Schlagen und Kneten, dieses durcheinander zu mischen, und zu vereinigen.  Wenn endlich die Masse durch das Vitiolwasser dergestalt verdünnet wurde, dass sie sich bequem mit einem Maurerpinsel auffassen lässt, so versucht man durch einen Strich auf eine weisse Mauer, ob die Farbe hell oder dunkel genug sey, und ob sie sich fest genug an den Grund anhänge.  Am rathsamsten ist, bei der hellen Farbe zu bleiben, indem die damit angestrichenen Sachen mit der Zeit eher dunkler, als heller werden.  Will man ja die Farbe etwas brechen, und nich so gelb haben, so streuet man, ehe zum erstenmal Vitriolwasser hinzugegossen wird, zerstossene, zerriebene, und durchgesiebte Kohlen daswischen.  Diese leichte, wohlfeile und nützliche Farbe hat überdiess noch die gute Eigenschaft, dass sie sich nie von der Wand trennet, sondern vielmehr der beworfenen Wand, und dem Mörtel, ja auch dem Holze eine dauerhafte Festigkeit ertheilet.

III.
Eine schöne chinesische gelbe Farbe, Papier, auch Seide und andere Sachen damit zu färben.

Man nimmt 1/2 Pf. Akacienblumen, ehe sie ganz aufgegangen, wenn sich eben die Blätter ausbreiten wollen; trocknet sie über einem gelinden Feuer, in einer reinen kupfernen Pfanne, und rührt sie beständig um.  Wenn sie gelb zu werden anfangen, giesst man ein wenig Wasser darauf, und lässt es kocken, bis es anfängt dicke zu werden, und eine färbende Farbe zu bekommen.  Darauf seihet man alles miteinander durch ein zartes seiden Tuch.  In den durchsichtigen Liquor thut man 1/2 Unze Alaun, und 1 Unze kalzinirte, und fein gepulferte Austerschalen.  Nachdem alles wohl vermischt ist, giebt es eine sehr feine gelbe Farbe.

IV.
Gelbfärben der Federn.. [[sic]]

Um 8 Loth Federn zu färben, kochet man 1/4 Pf. Gelbholz mit 1 Loth Alaun in 1 1/2 Kanne Wasser, wenn es gekocht hat, giesst man es durch ein Tuch, thut ein Loth Kurkume, und 2 Loth Alaun, nebst den Federn hinein.  Durch Zusetzung von etwas Fernambuck wird es pomeranzenfarbig.  Man lässt es etlichemal aufwallen.

V.
[[/preprinted]]