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Von der rothen Farbe für die Malerei.

Genau lässt sich der Grad des Feuers, und die Menge des Holzes das man verbraucht, nich wohl bestimmen.  Die Masse glühet dabei sehr dunkel und kirschroth.  So wie sich das Blei verkalkt, so schiebt es der Brenner auf die Seite, und lässt das, was noch flüssig ist, stäts zusammen.  Die Vertiefung des Heerdes erleichtert dieses.  Auch zieht man diejenigen Bleiklumpen oder Stücke, die sich nicht gehörig verkalkt haben, sobald man sie wahrnimmt heraus, und hebt sie zu einer künftigen Arbeit auf.  Der Bleikalk gehet nun beim Trocknen durch die Grade von Schwarz und Grau, bis zu Graugelb, und von Bleiasche zu Missikot oder dem Gelben über.  Die zwote Operazion ist diese, dass man nun den gelben Bleikalk aus dem Ofen zieht, stark anfeuchtet, und also auf eine Mühle bringt, und wenn er darauf gebracht, so giesst man durch eine Oeffnung, die in der Mitte der oberen Mühle befindlich ist, noch mehr Wasser auf.  Den Kalk anzufeuchten, hat man zwo Ursachen.  Die erste ist, dass dadurch die Masse schwerer, die andere, dass sie schlüpfrig werde.  Wenn der Kalk auf der Mühle, die eben unten beschrieben werden wird, klein genug zermahlen, so öfnet man den an der Seite des hölzernen Futters der Mühlsteine, in welchem die Steine gehen, befindlichen Zapfen, und nimmt die Materie, die alsdenn durch eine an diesem Futter befestigte Rinne läuft, in einer vorgesetzten hölzernen Handkübel auf.  Schon hierinn setzen sich die noch unverkalkt gebliebenen Bleimassen oder Klumpen, ihrer Schwere wegen zu Boden.  Man giesst daher nur dass Flüssige in ein nebenbeistehendes grösseres Gefäss, das ebenfalls vom Holze ist, und thut das Unverkalkte bei Seite.  Der gemahlene Kalk siehet grauweiss, nicht aber wie man denken sollte, gelblich aus.  Nun wird das, was in den grossen Kübel gethan wurde, wenn er hinlänglich angefüllet ist, fleissig umgerührt, weil sonst, ausser den noch wirklich unverkalkten Bleitheilgen, auch noch eine Menge wahrer Kalk zu Boden fallen würde.  Man schöpfet es alsdenn aus, und trocknet den Satz auf einer länglich viereckigten, mit Backsteinen eingefassten eisernen Platte, die von untenher erwärmet wird.  Anderer Orten, besonders in England, verrichtet man diese Arbeit anders, die das Schlämmen genennet wird.

Sie nehmen es, wenn das Ganze hinlänglich gemahlen ist, und fühlen ein kupfernes Becken, das ein Arbeiter in beide Hände nimmt, bis auf die Hälfte an, tragen es in eine nebenbeistehende Tonne, die voll Wasser ist, und bewegen darinn das Becken so, dass das Pulver, welches am feinsten gemahlen ist, sich mit allem Wasser in der Tonne vermischt, und nach und nach zu Boden sinkt; da hingegen das Schwerere, das aus Mangel der gehörigen Verkalkung, nicht zart genug gerieben werden konnte, auf dem Boden des Beckens zurückbleibt.  Auf die Art fährt man fort, bis alles, was von der Mühle kam, geschlemmt ist.  Die noch nicht ganz verkalkten Stücke, die sich durch das Schlemmen vom Feinen abgesondert haben, nennt man After.  Es sieht etwas glänzend und grau aus, und besteht ausser kleinen Bleikörnern mehrentheils aus dünnen Blättgen, welches man bis zum neuen Kalziniren auf dem Boden der Vorderseite des Ofens, auf dem mit

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