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Von der braunen Farbe für die Färber.               135

und ein rothbraunes Gelb, welches in der Luft bräuner, von der Seife heller wird.  Vier Pfund Sandelmehl, 1/2 Pf. zerstossene Galläpfel, 12 Pf. Erlenrinde, 10 Pfund Schmack, im Kessel gekocht, die Brühe mit kaltem Wasser abgeschrecket, das Tuch 2 Stundenlang darinn hin und her gezogen, gelüftet und ausgespühlt, giebt die beliebigen braunen Farben.

In Schweden wird die Wolle mit der Rinde von Kreuzbeeren braun gefärbt.

Kaffeebraun auf 30 Pfund Waare.  Man siedet selbige 2 Stundenlang, in 2 Pf. Alaun und 1 Pf. Weinstein, und spühlet sie.  Zum Ausmachen nimmt man 6 Pf. Röthe, 1 Pf. Galläpfel und etwas Kleien, nebst 1 Pf. geringen Vitriol, und lässt es eine Stunde kochen.

Zu Tannetbraun, auf 3 Pfund Waare.  Man siedet dieselbe in 1 Loth Arsenik und 4 Loth Weinstein 1 1/2 Stundenlang.  Zum Ausmachen nimmt man 1/2 Pf. Krapp, Röthe und 2 Pf. Braunholz.  Mischet man etwas Gelbholz darunter, so kann die Farbe erhöhet und verdunkelt werden.

Tuch, welches in reinem Wasser 1/2 Stundenlang gekocht, und in dem nach und nach erkalteten Wasser etliche Tage lang eingeweicht worden, erhält in der Farbebrühe mit 1 Theil grünen Vitriol und 2 Theilen Gaude, eine gelblich braune Farbe; mit gleichen Theilen grünen Vitriol und Gaude, eine dunkelbraune Farbe; mit gleichen Theilen Silbersoluzion, Weinsteincremor und Gaude, eine braune Farbe, welche in das Grünliche fällt; mit 1 Theil Quecksilbersoluzion und 2 Theil Gaude, eine gelblich braune Farbe, welche in das Grünliche fällt, mit gleichen Theilen Quecksilbersoluzion und Gaude, eine weit dunklere gelblich braune Farbe, welche ebenfalls in das Grünliche fällt.

Tuch, welches auf gleiche Art vorbereitet worden, erhält in der Farbebrühe mit 1 Theil grünen Vitriol und 2 Theil griechisch Heu, eine lichte bräunliche Farbe; mit gleichen Theilen grünen Vitriol und griechisch Heu, eine dergleichen etwas gesättigtere dunklere Farbe.

Tuch, welches im Wasser etliche Tagelang eingeweicht, alsdenn stark ausgepresst worden, nachher 3 Tagelang in Salzwasser gelegen hat, und sodenn gelind ausgedrückt worden, erhält in der Farbebrühe mit gleichen Theilen Vitriol und griechisch Heu, durchs Kochen, eine lichtbraune Farbe.  Diese ist gesättigter als die vorhergehende auf diese Weise bereitete Farbe, und verändert sich an der Luft wenig.

Tuch, welches etliche Tage in Wasser eingeweicht, und mit Alaun 1/2 Stundenlang gekocht worden, und welches man nachher in dem nach und nach erkalteten Alaunbade 48 Stunden liegen lassen, erhält in der Farbebrühe mit gleichen Theilen grünen Vitriol und griechisch Heu, eine schwache und blasse bräunliche Farbe.  Diese Farbe ist zwar schwächer, als beide vorhergehenden; sie kann aber auch in ihrer Art gebraucht werden, weil man auf diese Weise eine besondere Schattirung von einer bräunlichen Farbe
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