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Achter Abschnitt.

Von Farbentuschen, ihren Schattirungen und Mischungen, dann Gebrauch und Anwendung.
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Man hat bei der Malerei und Zeichenkunst lange keinen andern, als den chinesischen und japanischen schwarzen Tusch gekannt, und solchen zu allen Zeichnungen und Handrissen gebraucht.  Von andern Farbentuschen wusste man nichts.  Erst vor wenigen Jahren haben einige Farbenkünstler diese zu machen angefangen, und sind auch so glücklich gewesen, zum Zwecke zu gelangen.  Wir liefern hier unsern Lesern zwölf Sorten Tusche, und versichern, dass sie alle die Eigenschaften eines ächten chinesischen Tusches haben; denn es sind keine mineralische Erdfarben, sondern viel feinere Pflanzenfarben, deren elementarische Farbetheile durch die schicklichsten Mittel entwickelt sind.  Sie legen sich daher nicht blos auf die Oberfläche an, sie ätzen sich vielmehr dergestalt ein, dass sie weder abgerieben, noch durch darauf kommendes Wasser oder andere Feuchtigkeit vermischt und verdorben, ja selbst mit Wasser abgewaschen werden können, wenn sie verunreinigt worden sind, ohne davon Schaden zu leiden.

Bevor wir aber zu ihrer unmittelbaren Verfertigung schreiten, ist es nothwendig, die vorläufigen Manipulazionen anzuführen, auf welche sich die Verfertigung gründet.

Hand- und Kunstgriffe, welche die Bereitung der Farbentusche voraussetzet.

1)  Das Abkochen der Farben.  Zuerst werden die Farbmaterien gehörig abgekocht, und sobald dieses geschehen ist, lässt man die Farbenbrühe durch ein Leinentuch laufen, damit nicht nur die Spähne, sondern auch alles Unreine davon komme.

2)   Die Entwicklung der Farben.  So lange die abgekochte und gereinigte Farbenbrühe noch heiss ist, wird solche durch die bei jedem Rezept vorgeschriebene Salze entwi-