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194 Achter Abschnitt.

IX.

Grüne Schattirungen.

Von unzähliger Art und Veränderung sind zwar die grünen Farben, alle aber haben eine Mischung aus Blau und Gelb; es mag von einer dieser zwei Farben so wenig oder so viel dabei seyn, als man will, oder es mag auch noch etwas Schwarzes in der Mischung seyn, so kann man doch nichts grün heissen, wo nicht Blau und Gelb dabei ist.  So mancherlei nun das Verhältniss dieser zweierlei einfachen Farben selbst ist, eben so mannigfaltig ist auch die Veränderung der grünen Farben, welche aus ihrer Vermischung entstehen.

Wir wollen einige Hauptarten der grünen Farben nach ihren Mischungen hier an die Hand geben, alle übrigen kann ein jeder, insbesondere ein geübter Maler, leicht selbst finden.

a) Seladongrüne Schattirungen.

Vor allen Dingen müssen wir sagen, dass das Blaue Nro. 5. als das natürlichste, reinste Himmelblau, zu allen grünen Farben am besten taugt.  Man nimmt also dieses Blau bei dem Seladongrünen zur Hauptfarbe, und mischt darunter von dem Cigrongelben Nro. 4. so viel, als nöthig, ungefähr den achten Theil, um die rechte grüne Farbe, die man verlangt, davon zu erhalten.  Die Mischung geschiehet am besten mit dem ausgesüssten Niederschlag jeder dieser Farben, und zwar ehe er abgetrocknet wird; wenn man nun durch Proben mit dem Pinselstriche siehet, dass man die verlange Farbe hat, so wird der gemischre seladongrüne Niederschlag erst abgetrocknet, zu einem Pulver abgerieben, gummirt in Formen gefüllt und nochmals getrocknet; ein Maler hingegen kann die Mischung vermittelst des blauen und gelben Tusches erst in seiner Schaale machen, wenn [[illegible]] Farbe zum Malen gebraucht.

Dieses Grüne, welches die stärkste blaue Mischung hat, schliesst sich an das Sächsischblaue au.  Wir haben aber noch kein anderes Seladongrün, weder in Tuschen, noch in Farbenschachteln gesehen, als aus dem Grünspan, welcher bei weitem die Haltbarkeit und Dauerhaftigkeit nicht hat, wie dieses unseres Seladongrün, denn es verändert sich nicht nur gar an der Luft, sondern als eine mineralische Farbe fliesst es auch aus, wenn Wasser darauf kömmt, und ätzt sich nicht ein, sondern liegt immer nur auf der Oberfläche, und reibt sich trocken ab, wenn es nicht bedeckt wird.

b)

Transcription Notes:
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