Viewing page 199 of 620

This transcription has been completed. Contact us with corrections.

Von Farbentuschen.   195

b) Sächsischgrüne Schattirungen.

Dieses Grüne hat schon wieder eine andere Mischung, und erfordert etwas mehr, als das Vorige, ungefähr den vierten Theil von dem Gelben Nro. 4, zu dem Blauen Nro. 5.  Letztere Farbe ist aber immer noch die herrschende Grundfarbe dabei.  Die hellste Schattirungen davon sind die apfelgrünen Farben, wobei Blau und Gelb nur in mehrerer Verdünnung sind, als bei dem Sächsischgrünen.  Man verfährt übrigens bei der Zusammenmischung dieser grünen Farbe, wie bei der vorigen, wenn man Tusche zum Verkauf davon verfertigen will, der Maler aber macht sie sich erst zurecht, wenn er so gleich Gebrauch davon zum Malen machen will.  Es ist bekanntlich eine schöne Farbe um die sächsisch grüne Farbe, wozu bei allen bisherigen Malerfarben auch der Grünspan gebraucht worden ist, mithin muß jede solche mineralische grüne Farbe unserer entwickelten grünen Pflanzenfarbe in der Dauerhaftigkeit weit nachstehen.

c) Grasgrüne Schattirungen.

Was unter den gemischten aus Roth und Blau das Violette ist, das ist unter den grünen Farben das Grasgrüne, es wird nämlich aus gleichen Theilen Blau Nro. 5, und Gelb Nro. 4 zusammengesetzt, und verliert gleichsam etwas gegen die zwei vorigen grünen Farben an Lieblichkeit und Schönheit, weil es etwas hart ins Auge fällt, hingegen gewinnt es an Festigkeit und Dauer, und ist eigentlich das dauerhafteste Grün unter allen grünen Farben, das sich am wenigsten verändert.  Weil dazu gleichviel Blau und Gelb genommen wird, so ist die Mischung leicht zu treffen, und es ist auch einerlei, welche von diesen Farben unter die andern gemischt wird, aber das Zusammenreiben derselben muß mit vielem Fleiß geschehen, sonst giebt es ungleiche, fleckigte Farben, die an einem Ort mehr Blaugrün, am andern mehr Gelbgrün aussehen.

d) Papagey- oder meergrüne Schattirungen.

Gleichwie unter den grünen Farben des Regenbogens, die beiden Farben a) und b) über dem Grasgrünen, als dem Mittelpunkt der grünen Farben stehen, und sich an die blaue Farben anschließen, so schließen sich diese und die folgende grüne Farbe an die gelbe Farben an, weil sie mehr Gelb als Blau in ihrer Mischung haben.  Die gegenwärtige grüne Farbe erfordert ungefähr 3 Theile Gelb Nro. 4, und nur 1 Theil Blau Nro. 5.  Gelb ist also die Grundfarbe davon, und das Blaue wird unter das Gelbe wohl eingerieben, daß es eine recht genaue, innige Vermischung zu einer egalen Farbe giebt. 

B b 2                 Die-