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Von Farbentuschen.    197

f) Verd d'ois, oder Gänsekothige grüne Schattirungen mit Blau, Goldgelb und Citronengelb.

Blos aus dem einzigen Grunde, weil mit dem Gelben noch das Blaue vermischt ist, kann man dieses grüne Farben heissen, außerdem weichen sie schon stark von einem ächten Grün ab; es sind aber keine unangenehme, und dabei dauerhafte Farben.  Die Mischung dabei ist Blau Nr. 5. Goldgelb Nr. 3 und Citronengelb Nr. 4.  Die Porzion von jedem hängt von der Willkühr eines jeden ab, und von der Farbe, die man entweder nach vorliegenden Mustern, oder nacht eigener Fantasie machen soll und will.  Geben schon Mischungen von zwei einfachen Farben so viel und mancherlei Arten von grünen Farben, so muß die Mannigfaltigkeit derselben noch viel größer werden, wenn eine vermischte Farbe aus drei andern einfachen zusammengesetzt wird.  Man muß dabei nur auf die Hauptfarbe Acht geben, wenn man ein Muster vor sich hat, ob Blau oder Gelb darinn am meisten herrscht, und ob die gelbe Mischung mehr von dem Gold- oder Citronengelben hat, um immer die schwächste dieser Farben zuletzt mit nöthiger Vorsicht einzureiben, und mit dem Pinsel fleißige Probstriche machen, damit man desto gewißer und sicherer seine rechte Farbe bekommt.  Die Mischung selbst geschiehet am leichtesten und besten mit dem ausgesüßten Niederschlag einer jeden dieser Farben, ehe er getrocknet wird, weil bei allen vermischten Farben so viel daran gelegen ist, daß die Vereinigung derselben recht innigst geschehe, um schöne gleiche Farben davon zu bekommen.  Der Maler hingegen macht seine Mischungen in der Schaale oder auf dem Reibstein aus den fertigen Tuschen, erst wenn er sie zum Malen gebrauchen will.

g) Kaka, oder menschenkothiges Grün.

Weil diese Art Grün kein Gelbes Nr. 4, sondern lauter Orange oder Goldgelb von Nr. 3. unter dem Blauen in der Mischung hat, so weicht es noch mehr von dem natürlichen Grünen ab, als das vorige, ist auch nicht mehr so angenehm fürs Auge, die Mischung des Blauen mit diesem Gelben mag ein Verhältniß gegeneinander haben, welches es will.  Was übrigens bei dem vorigen zu beobachten ist, gilt auch von diesem.  Da aber dieses Grün nur zweierlei Farben in seiner Mischung hat, so ist jede hellere oder dunklere Schattirung davon desto leichter nach Muster zu finden.

h) Bouteillengrüne Schattirungen.

Bei dieser und den folgenden grünen Schattirungen kann man das ganz dunkle Ansehen, welches die Farbe ausmacht, mit dem Blauen allein nicht mehr erreichen, sondern