Viewing page 205 of 620

This transcription has been completed. Contact us with corrections.

Von Farbentuschen.        201

Bei zwei Farben allein ist die Mischung immer leichter zu treffen, als bei drei vier und einfachen Farben.  Jeder Maler wird sich also gar leicht zu helfen wissen.

Alle die bisherigen braunen Farben sind bei der Malerei ganz unentbehrliche Farben, und dabei auch sehr dauerhaft.  Es giebt überhaupt der braunen Farben auch so viel und mancherlei, daß ich sie nicht alle mit Namen zu nennen wüßte. Genug, wenn man weis, daß nur Schwarz, Roth und Gelb zu den braunen Farben erforderlich ist.  Wenn man also diese drei oder vier Farben als einfache Farben vor sich hat, so kann ein Maler alle braunen Farben die man in der Natur antrift, ohne Schwierigkeit daraus zusammensetzen.

XI.

Bleifarben mit ihren Schattirungen.

Abermal eine andere veränderte Farbenmischung, wobei Schwarz und Blau zusammen kommen, welche Vermischung mancherlei schöne Farben giebt, je nachdem diese zwei Farben im Verhältniß der Menge gegeneinander oder die Stärke und Schwäche in die Mischung kommen; viel Schwarz und wenig Blau giebt die sogenannten Eisenfarben; etwas weniger Schwarz und ein wenig mehr Blau zu gleichen Theilen giebt Bleifarben; mehr Blau als Schwarz giebt Zinnkfarben; Schwarz und Blau in mehrerer Verdünnung giebt Silberfarben.  Alle diese Farben sind dauerhafte Farben, fallen aber nicht so oft und häufig, weder bei der Malerei noch bei der Färberei vor, doch müssen sowohl Färber als Maler ihre Mischungen kennen, die um so viel leichter zu machen sind, weil sie nur zwei Farben erfordern, die einander ohnehin schon so nahe kommen, und sich auch recht gerne miteinander vereinigen.

XII.

Schwarz mit seinen Schattirungen.

Ohne uns um die Art und Weise zu bekümmern, wie der ächte chinesische oder japanische Tusch gemacht werde, noch um die Materien, wovon er gemacht werde, wollen wir hier blos unsere eigene Art und Weise, wie und wovon wir ihn selbst machen, an die Hand geben.  Der chinesische Tusch ist bekanntlich etwas bläulichter Art, der Japanische hat etwas Röthlichtes.  Unser eigener Tusch mag nun dem einen oder dem andern von diesen Tuschen, oder gar keinem davon ähnlich seyn, dieses giebt gleichviel, er hat doch alle diejenigen guten Eigenschaften, welche jene haben. Er ist leicht, fein, läßt sich mit dem Pinsel bis ins Unsichtbare verziehen, oder nach der Malersprache, verwaschen,

C c