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Von Farbentuschen.        215

VII.

Fayenceblau.

Dieses Blau unterscheidet sich von dem vorigen wiederum dadurch, daß es einen röthlichten Schein hat, und zunächst an das Lilla gränzt.  Es wird übrigens dadurch leicht gemacht, daß man unter das Englischblaue Nr. 6. nur etwas weniges von dem Rothen Nr. 1. vermischt, solches mit Gummi gehörig verdickt, ausdruckt, klärt und appretirt, wie die bisherigen falschen Farben. 

VIII.

Violett und Lilla.

Darunter werden noch weiters alle diejenigen Farben gezählt, welche aus einer Mischung von Roth und Blau bestehen, als Purpur, Pfersichblüthfarb, Perlfarb rc. rc.

Der Kottunfabrikant muß zur Druckerei auf Kottune und Leinwande schon fertige rothe Farbebrühen von Nr. 1., und die Blaue von Nr. 6. bei der Hand haben.  Jede dieser einfachen Farben muß schon mit ihren eigenen Salzen, und jede nach ihrer eigenen Art entwickelt seyn, wie sie bei den Tuschen vorgeschrieben sind, alsdenn werden sie theils nach ihrer ganzen Stärke, oder mit mehrerer Verdünnung, wie es eine jede der genannten Farben erfordert, untereinander gemischt, gehörig gummirt, welches auch mit Kläre geschehen kann, und ausgedruckt.

Das Rothe Nr. 2., muß man niemalen zu diesen violetten Mischungen nehmen wegen dem untergemischten Gelben, wovon man kein schön Violett bekommt; eben so wenig das Blaue Nr. 6. weil es kein ganz reines Himmelblau ist, sondern ins Grüne spielt, mithin zum Violetten nicht taugt.

IX.

Grüne Schattirungen von mancherlei Art.

Da die besondern Mischungen zu den sogar unzählich mannigfaltigen grünen Farben bei den Tuschen bereits angezeigt sind, so wollen wir hier nun auch noch so viel sagen, daß jede einzelne einfache Farbe; die man zur grünen Mischung nimmt, zuvor auch jede für sich besonders fertig gemacht und entwickelt werden muß, alsdenn kann man sie nach Nothdurft zusammenmischen, wie es eine jede grüne Farbe, die man zu erhalten sucht, bedarf.  Man muß dabei immer nur auf die Hauptfarbe von den Mischungen se-