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Von Farbentuschen.       217

Wenn man die Blauholzbrühe fertig hat, so wird zuerst von der Galläpfeltinktur das nöthige darunter gerührt, hernach auch von der Eisenbrühe jedesmal gleichviel, bis die Brühe recht schön schwarz ist, es erfordert auf 1 Maaß Blauholzbrühe ungefähr den achten Theil von beiden Andern zusammen, welche sodann, dieweil die Blauholzbrühe noch warm ist, gummirt, oder mit Kläre verdickt wird. Zu mehrerer Reinigung dieser schwarzen Farbebrühe kann man sie, noch vor dem Gummiren, wenn alle drei Brühen untereinander gemischt sind, durch ein leinen Tuch laufen lassen.

Nach dem Aufdruck dieser Farben, darf man sie, wie schon gesagt, nicht auswaschen, sondern sobald es recht trocken ist, nur sogleich ausrüsten lassen. Und wenn man hellere Schattirungen, als Mohrengrau, Aschgrau, Silbergrau rc. rc. zu Streifen auf diese Art machen will, so darf man nur die Blauholzbrühe mit mehr Wasser verdünnen, und folglich auch von den andern Brühen so viel weniger darunter mischen.

Blauholzbrühe mit Galläpfeltinktur allein giebt andere, mit Eisenbrühe allein weider andere, und mit blauem Vitriol vermischt wieder andere Schattirungen und Veränderungen von grauen Farben, wovon die ersten ins Röthlichgraue, die andere ins Aschgraue, und die dritte Art ins Bleifarbige oder Bläulichtgraue fallen.

XI.

Braune Schattirungen.

Auch die Mischung der mancherlei braunen Farben haben wir schon bei den Tuschen beschrieben. Man hat also dabei nichts anders zu beobachten, als daß man lauter schon entwickelte Farben dazu nimmt, wie bei den Violetten und grauen Farben.

Alle bisher bemerkten Druckerfarben sind um so viel leichter zu machen, da es bei ihnen als bei falschen Farben, nicht darauf ankommt, wie sie nach dem Auswaschen aussehen, weil sie nicht ausgewaschen werden dörfen und sollen, sondern nur, wie sie sich auf der Waare sogleich nach dem Aufdrucken und Abtrocknen zeigen, weil sie alsdenn auch so bleiben. Alles kommt dabei auf ihre Reinigkeit und Schönheit an, hierinn besteht die ganze Kunst, und der ganze Werth dieser Farben; einige davon dörfen nur mit Gummi verdickt werden, wenn sie ihre Schönheit behalten sollen, weil die Kläre sie verändert, andere kann man auch nur mit Kläre verdicken. Letztere ist immer wohlfeiler, als der Gummi. Man mag aber mit Gummi oder mit Kläre verdicken, so muß man die Farbebrühen nur nicht zu dick machen, damit sie nicht blos auf der Oberfläche der Waare sitzen bleiben, und nach der Hand sich gerne abstossen oder abreiben, sondern das

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