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Von Farbentuschen.          223

Die blauen Farben aber werden ebenfalls nicht filtrirt, sondern wenn sie gehörig aufgelösst und entwickelt sind, sogleich mit Klӓre verdickt, und aufgedruckt.  Um sowohl von diesen als von allen ϋbrigen Farben mehrere Schattirungen zu machen, kömmt es nur darauf an, dass sie mit mehr oder weniger Wasser verdϋnnet werden, um dunklere oder hellere Farben Davon zu erhalten.

Alle diese Farben sind nicht nur immer noch schöner, als die erdigten, mineralischen Farben, sondern auch viel dauerhafter.  Zwar sind papierne Tapeten nicht zum Waschen bestimmt, mithin ist in diesem Stϋck jede Farbe dauerhafter darauf, aber es giebt noch andere Umstӓnde, die den Papiertapeten nachtheilig sind.

Man mag dieselben durch Unterlagen fϋr der Feuchtigkeit aus den Wӓnden, woran sie stehen, zu verwahren suchen, so gut man will, die Zimmer mögen eine Lage haben, was für eine sie wollen; man mag sie so wenig bewohnen, als man will; vor Staub und Unreinigkeit verwahren so gut man will, so kann man sie doch nicht genug vor derjenigen Unreinigkeit verwahren, welche durch Spinnen, Mücken und andere Insekten darauf kommet, diese aber lassen sich nicht durch blosses Abkehren, oder trockenes Abwischen wegbringen, und kömmt auf Tapeten, mit mineralischen Erdfarben gedruckt, nur wenig Wasser, so sind die Farben weg.

Unsere Farben hingegen, als entwickelte Farben, die sich auf das Papier einätzen, kann man ohne Gefahr mit nassen Schwämmen abwischen und reinigen, wenn sie durch Staub und andere Dinge verunreinigt worden sind.  Welch ein grosser Unterschied ist also zwischen unsern Farbentuschen und jenen schlechten mineralischen Erdfarben!  Und mit welchem Vorzug und Nutzen kann man sich derselben statt diesen zur Tapetendruckerei bedienen!                        

Zweites Kapitel.

Von der feinen Papierdruckerei und Malerei für Buchbinder rc.

Hierzu gehören alle diejenigen gedruckten Papiere, welche unter dem Namen vom türkischen, marmorirten, figurirten Kottunpapier rc. bekannt sind, und die man zu Bücherüberzügen von innen und aussen, zu Kapseln, zu innerer Bekleidung der Kommode, Schränke und zu mancherlei anderm Gebrauch verwendet.  Alle diese farbigte Papiersorten, sollten nicht nur im Papier selbst, sondern auch in den Farben feiner seyn, als die Papiertapeten.  Man findet auch darunter wirklich nicht so viel mineralische, sondern mehr Saftfarben, aber meist ohne Schönheit und Leben, ausser was ihnen der Glättstein für Glanz giebt; je mehr aber diese Papiere wirkliche Saft- oder Pflanzenfarben haben, desto dau-