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 224            Achter Abschnitt.     

dauerhafter sind sie auch, obschon die Entwicklung der Farben dabei sehr schlecht, und gar nicht nach den innern elementarischen Bestandtheilen einer Farbe vorgenommen worden ist.    

Wer dafür unsere Farben zu allen dergleichen feineren gedruckten und gemalten Papieren, sie mögen bestimmt seyn, zu was sie wollen, gebraucht, der wird daran nach Schönheit, Lebhaftigkeit und Dauer der Farben einen grossen Unterschied finden, aber man muss sie nicht nur reiner zu diesem Gebrauch machen, sondern auch satter, als zu den ordinairen Tapeten; zu dem Ende werden die Farbbrühen nach dem Abkochen zuerst durch ein leinen Tuch, nach der Entwicklung aber annoch durch ein Papier filtrirt, damit sich alles erdichte und unreine zuvor davon scheide, alsdenn werden die färbende Theile nach unserer Vorschrift nie geschlagen, der Niederschlag aber nicht ausgesüsst, wie zu den andern Tuschen, sondern wenn die wässerichten Theile davon abgegossen worden, so lässt man noch so viel davon bei dem Niederschlag, dass derselbe gummirt und aufgedruckt, oder aufgestrichen werden kann, ohne auszufliessen.  Das Verdicken kann mit Gummi oder Kläre geschehen, letztere ist immer am wohlfeisten.

Dass man durch die Vermischung unsere einfachen Farbentusche unzählige veränderte Farben für ordinäre Tapeten, oder für die feineren gefärbten Papiere hervorbringen könne, dieses wird ein jeder finden, welcher sie gebraucht, und die Farbmischung versteht, oder damit Versuche macht.  Es ist gar keine Schwierigkeit dabei, es gehört nur ein gutes Augenmaass und Aufmerksamkeit dazu.

Drittes Kapitel.

Von den einfärbigen Papieren, wobei die Farben aufgestrichen werden.

Bei dieser Papierfärberei ist nicht viel Kunst anzuwenden, der Gebrauch dieses Papiers ist auch nicht von solcher Art, dass man feine Farben dazu anwenden könnte, weil es nicht theuer bezahlt wird.  Die mineralischen Farben sind meistens schon zu theuer dazu, man gebraucht daher nur gerne Saftfarben, aber von schlechter Art und Zubereitung.  Wer nun unsere Farben darzu gebrauchen will, der darf sich nur an diejenige Zubereitung derselben halten, wie man sie zu den Tapeten vorgeschrieben findet, so erhält man immer noch schönere, einfärbig angestrichene Papiere, als man sie sonst nirgends findet, und die auch gewiss zu diesem Gebrauch nicht zu theuer sind, durch Vermischung der einfachen Farben aber kann jeder so viel veränderte Farben machen, als er will.  Nimmt man darzu blaues Papier, so wie es von blauen Lumpen gemacht wird, und aus der Papiermühle kömmt, so erhält man durch den Anstrich mit den gelben Farben mancherlei schöne grüne Farben, und mit darauf gestrichenem Roth, violette Farben.