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Von Farbentuschen.       245

sie mit den Händen zu drücken, weil sie dadurch zu allem Gebrauch untauglich gemacht werden. Zerbrechen dörfen sie hingegen wohl, denn man kann die kleinsten Stücke mit Gummi wieder zusammensetzen, und zu allem gebrauchen.

Anhang.

Ich will hier noch mehreres sagen:

1) Von derjenigen Papierfärberei, wobei das Papier, besonders das feine Postpapier zu allerhand schönem und angenehmen Gebrauch durch und durch gefärbt wird.
2) Von den einseitig gefärbten sogenannten Saffian- oder Titelpapier.
3) Von der Anwendung dieser Farbentusche auf allerhand erdichte Körper, und
4) Von Anwendung derselben zu schönem Sigellack.

Und es werden viele mir für diesen Unterricht zu danken Ursache haben.

Erstens:

Von derjenigen Papierfärberei, wobei das Papier, besonders das feine holländische Postpapier, zu allerhand schönem und angenehmen Gebrauch durch und durch gefärbt wird.

Ich habe zwar dessen bereits Erwähnung gethan, aber für einen Ungeübten nicht genug gesagt, ich will also hier das Uebrige vollends nachholen.

Was ich vorne schon gesagt habe, daß zu dieser Papierfärberei das holländische Postpapier sich am besten schicke, die Farben am leichtesten, schönsten und egalesten annehme, das bleibt immerhin wahr und richtig, denn seine Zubereitung mag nun seyn, wie sie will, so ist sie gewiß von einer solchen vorzüglichen Art gegen jedem andern Papier, fein oder grob, daß man den Unterschied davon eben bei dieser Färberei am sichtbarsten und deutlichsten gewahr wird. Alle Farben zeigen sich auf dem holländischen Papier am reinesten in ihrere natürlichen Gestalt und größten Schönheit. Die Ursache davon weis ich nirgends anders herzuleiten, als daß dieses Papier viel weniger Kalch, und mehr saure Salztheile, alles andere Papier aber zu wenig von diesen, und zu viel von ersterem hat. Davon hat man bei dieser Art Färberei, wovon hier die Rede ist, zwar an allen Farben, insbesondere aber an den rothen und blauen, den stärksten Beweis, weil die rothe Farbe auf keinem andern Papier so hochfeurig und schön ausfällt, sondern zu viel Carminroth wird, und die blaue Farbe ebenfalls kein so reines Himmelblau wird, sondern ins Graue sticht.