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246     Achter Abschnitt

sticht.  Will man diesen Fehlern abhelfen, so muß man seine Farben zum Theil schon anderst entwickeln, oder seine Papiersorten, die nicht nach holländischer Art und Weise zubereitet sind, vorher durch ein mit Vitriolöl oder Geist sauer gemachtes Wasser ziehen, welches mit der blauen Indigtinktur ein wenig gebläut worden ist.  Man wird bei dieser Vorbereitung finden, daß ein Papier, welches noch viele Kalchtheile hat, in dem sauren Wasser ein Aufbrausen erregt, wobei sich Millionen kleine Bläsgen auf dem Papier zeigen und aufwerfen.  Ziehet man ein solches kalchichtes Papier nicht zuvor durch gedachtes saure Wasser, sondern bringt es sogleich in Farbebrühen, welche durch saure Salze entwickelt sind, so findet man da diese Bläsgen auch, welche eben so viele weiße Punkte auf dem Papier hinterlassen, wenn sie nicht verstrichen werden, oder das Papier nicht lange genug in der Farbebrühe gelassen wird, welches doch nicht seyn kann, wenn man sein Papier ganz behalten und wieder herausziehen will; da aber bei dieser Art Papierfärberei so vieles an Gleichheit der Farbe, und daß man sein Papier ganz behalte, gelegen ist, so muß man dem zu helfen bedacht seyn, wenn man darzu ein Papier, das noch viel Kalchtheile hat, welches man von allem milchweißen Papier sagen kann, gebrauchen will.  Ich will hier darzu noch genauere Vorschriften geben, und zu dem Ende nur die 3 einfachen Hauptfarben, als Roth, Blau und Gelb, besonders vor die Hand nehmen, um dieselbe zur Papierfärberei am besten zuzurichten, weil aus dieser ihrer Vermischung die übrigen gemischten Farben selbst entspringen und leicht gemacht werden können.

a) Carmin- und Rosenroth.

Wenn man seine rothe Farbebrühe aus dem Fernambuck fertig hat, denn Cochenillebrühe muß man nie darzu nehmen, und man will die färbenden Theile davon durch die Zinn- und Bleizuckersoluzion zum Gebrauch für die Tusche niederschlagen; so muß man nur den Niederschlag nicht zu stark machen, sondern so, daß noch etwas von den Farbetheilen in dem Wasser zurückbleibe, welches man also zur Papierfärberei aufhebt.  Dasjenige Wasser, welches zur Aussüßung des Tusches  gebraucht wird, und welches nicht nur die mehreste Salztheile, die man zur Entwicklung der Farbe angewendet hat, in sich nimmt, sondern auch immer noch etwas von den Farbetheilen des Niederschlags selbst behält, wird ebenfalls aufgehoben und zu dem vorigen gethan, mit dieser zwar etwas schwachen, aber allemal klaren und reinen Farbebrühe wird hernach das Papier gefärbt, und giebt diejenigen schönen und hellen Farben, welche sich am besten schicken, darauf zu schreiben, oder zu drucken, oder zu malen.

Will man zu anderem Gebrauch, für Blumwerk, Sonnenfächer rc. rc. gefärbtes Papier machen, wo auch die dunkelste Schattirungen einer Farbe dienlich und nöthig sind,