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248           Achter Abschnitt.

man an, sein Papier darein zu färben, und fährt damit so lange fort, bis es auf die helleste Schattirungen gefallen ist. Die mittleren Schattirungen sind allemal schöne Isabellfarben, und die hellesten Chamois. Alle sehr schön, angenehm und glänzend, worauf es sich auch recht gut schreiben, drucken und malen läßt. Bei dieser Farbe siehet man den Unterschied des holländischen Papiers gegen einen andern viel weniger, als bei dem Rothen, nur daß ersteres etwas mehr hochfeurigorangegelben und röthlicht wird; dieses Orangegelbe ist es eigentlich, welches man zum Grund des Hochzinnoberrothen legt.

Bei den eigentlichen goldgelben Farben aus dem Orlean wird alle Säure weggelassen, und die Farbe nach meiner Vorschrift bei den Tuschen Nr. 3. nur allein durch Laugensalze entwickelt. Man fangt, nachdem die Farbbrühe gehörig abgekocht, entwickelt, filtrit, und mit Wasser zu einer flüßigen Brühe verdünnet ist, an zu färben, und erhält von den dunkelsten bis zur hellesten Schattirung davon sehr schöne, glänzende Farben, wovon die mittlere ins Lederfarbe, und die helleste ins Nanquinfarbige fallen, auf alle kann man sehr gut schreiben, drucken und malen. Diese goldgelben Schattirungen nimmt jedes andere Papier, welches viel Kalch hat, besser und schöner an, als das holländische, weil die Farbe selbst ganz alkalischer Art ist, und durch lauter Laugensalze entwickelt wird. Aber zu dem Hochfeuerrothen taugt sie nicht als ein Grund, weil die rothe Farbe, welche auf diesem goldgelben Grund gefärbt würde, zuviel Laugensalze darinn antrift, und also sich nicht genug ins Hochrothe erheben kann. Wird aber dieses goldgelb gefärbte Papier zuvor durch ein saures Wasser gezogen, so ist alsdenn die Wirkung des Rothen darauf auch besser. Auf diese Weise muß man sich bei der Färberei nach Verhältniß seiner Farbmaterie, oder des Soffes, den man färben will, zu helfen wissen, so läßt sich vieles verändern, verbessern, und zu seinem Vorhaben anwenden.

d) Citron- Schwefel- und Strohgelb.

Diese Farben sind die schönsten und angenehmsten darauf zu schreiben, zu drucken, zu malen und zu zeichnen. Es ist also der Mühe werth, sie recht schön und rein zu machen. Die Farbe darzu ist keine andere, als Nr. 4. bei den Tuschen; denn andere Mittel zur Entwicklung taugen zu dieser Papierfärberei auch nicht, in so ferne das Papier zum Schreiben rc. bestimmt wird. Wenigstens können durch keine andere Farbmaterie oder andere Entwicklung diese gelben Farben schöner gemacht werden.

Die abgekochte Farbbrühe muß nicht nur nach dem Absieden zuerst, sondern auch hernach noch, wenn die Entwicklung durch den Alaun und die Zinnsoluzion geschehen ist, durch ein leinen Tuch filtrirt werden, damit sie recht klar und rein werde.