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Von Farbentuschen.     249

Zu stark ist sie nie, daß man zuvor einen Niederschlag zu machen nöthig hätte, sondern man kann sie in ihrer ganzen Stärke zum Färben des Papieres nehmen, und so lange daraus zu färben fortfahren, bis sie alle färbenden Theile verloren hat. Die allerhelleste Schattirungen davon sind noch immer schöne, angenehme und brauchbare Farben, und werden die reinesten, welches von allen Farben gielt.

Sollen hingegen zu unterschiedlichem Gebrauch, insbesondere zu Blumen rc. diese gelben Farben etwas ins Grünlichte fallen, da erstere mehr röthlichten Schein haben, so muß man anstatt dem Alaun, 2 Loth blauen Vitriol zur Entwicklung nehmen, die Zinnsoluzion aber ebenfalls dazu thun. Es giebt ebenfalls recht schöne Farben, die zur Veränderung neben ersten sich sehr wohl schicken. Auf holländischem Postpapier fallen diese Farben alle auch schöner aus, als auf jedes andere Papier, und werden auf letzterem ungleich und fleckigt.

e) Blaue Farben.

Zu dieser Art Papierfärberei, kann man keine anderen blauen Farben gebrauchen, als die bei den Tuschen unter Nr. 5. 6. und 7. vorgeschriebene saure Farben, denn alles Blaue, das durch Laugensalze entwickelt wird, taugt hieher nicht, am allerwenigsten zum Schreiben rc. weil diese Art blaue Farben, bei weitem das Schöne und Angenehme nicht haben, was man an den sauren blauen Farben findet. 

Die Zubereitung zu diesen sauren blauen Farben ist keine andere, als wie man sie bei den Tuschen vorgeschrieben findet; weil aber die blaue Farbe eine der dunkelsten von Natur ist, so kann man die dunkelste Schattirung davon zum Schreiben, Drucken, Malen und Zeichnen nicht gebrauchen, man muß sie also so viel mit Wasser verdünnen, bis nur ein schönes Mittelblau übrig bleibt, alsdann fängt man an daraus das Papier zu färben, bis zur allerhellesten Schattirung, die nur noch eine Wasserfarbe heißt, und doch angenehm und brauchbar ist.

Zu dem Fayenceblauen bei diesen blauen Farben, weil es einen röthlichten Schein hat, und zu dem Ende etwas weniges vom Rothen Nr. 1. untermischt wird, muß diese Vermischung, wie leicht zu erachten, in den flüßigen Farbbrühen geschehen, und geschieht gar leicht zu einer egalen Farbe, weil beide Farben nur durch saure Salze entwickelt werden. Zur Blumenmacherei rc. kann man jede dieser, unter den Tuschen beschriebenen, blauen Farben gebrauchen, und alsdann auch jede davon so stark machen, als es die dunkelste Schattirung erfordert. Zum Schreiben, Drucken, Malen, Zeichnen, hingegen ist das Englischblaue, wo das Berlinblau darzu kömmt, die schönste, lieblichste und angenehmste blaue Farbe.

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