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250         Achter Abschnitt.

Bei diesen blauen Farben zeichnet sich auch das holländische Postpapier vor jedem andern merklich aus, da es alle drei Sorten gar schön annimmt. Hingegen die anderen Sorten Papier, welche viel Kalchtheile haben, würden weder schöne noch gleiche, sondern sehr veränderte und fleckigte Farben geben, wenn man das Papier nicht zuvor durch saures Wasser zöge, welches man nicht versäumen muß.

Was nun die gemischten Farben anbetrift, nämlich violett und grün, so brauchen diese gar keine besondere Vorschrift, sondern man vermischt nur zu den violetten Farben, das rothe Nr. 1. mit dem blauen Nr. 6. in den beiden flüßigen Brühen. Soll es ein eigentliches Violett werden, so nimmt man das Blaue zur Hauptfarbe, und mischt so viel, als nöthig ist, Rothes darunter, und es kömmt nur darauf an, zu was das Papier bestimmt sey, um die Brühe stark zu machen, und von der dunkelsten Schattirung an, bis zur hellen mit färben fortzufahren, so lang noch etwas Farbe darinn ist, denn auch diese hellen Farben sind, besonders zum schreiben rc. sehr angenehm. Zu dem mehr ins rothe fallenden Purpurviolett wird die rothe Farbe zur Hauptfarbe genommen, und von der blauen das nöthige darunter gemischt, bis man seine Farbe hat.

Mit den grünen Farben hat es die nämliche Beschaffenheit, und gleiches Verhältniß in der Vermischung der dazu nöthigen blauen und gelben Farben, wie bei dem Violetten. Je nachdem die grüne Farbe mehr blau oder gelb hat, wird entweder die blaue Farbe Nr. 6. unter die gelbe Nr. 4. vermischt oder umgekehrt. Da auch die grünen Farben von solcher Art sind, daß die dunkelsten Schattirungen davon nicht zum Schreiben, Drucken, rc. taugen, sondern nur zu Blumen rc. so macht man seine Farbbrühen stärker, oder schwächer, wie es die Bestimmung des Papiers erfordert. Zum Schreiben rc. sind die hellesten Schattirungen immer auch die schönsten und tauglichsten.

Braune Farben nimmt man weder zum Schreiben, noch Drucken, Malen oder Zeichnen, weil sie nicht Schönheit genug zu diesem Gebrauch haben, aber zu Blumen rc. dienen sie auch. Wer sie also machen will, und nöthig hat, halte sich nur an die flüßigen rothen, gelben und schwarzen Farben unter den Tuschen, mische sie nach Bedürfniß untereinander, so bekömmt es, was er sucht.

Das nämliche, was ich hier von den braunen Farben sage, gielt auch bei den Stahlfarben, Bleifarben, Mausfarben, Silberfarben rc. welche eine Vermischung von Blau und Schwarz haben. Ganz schwarze Farben hingegen, welche gehörig und vollkommen schwarz wären, wird man in kalten Brühen nie erhalten, sondern diese müssen immer angestrichen werden auf das Papier.

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