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Mittel für den Glanz und Lebhaftigkeit der Farben.     111

Löset sich die Materie aber gänzlich im Weinstein auf, so ist es eine Resine oder Harz; löset sie sich halb im Wasser, halb im Weingeist auf, so ist es eine Gummiresine, oder eine aus diesen beiden Theilen zusammengesetzte Materie.

Es giebt Harze und Erdharze, die sich nicht in Weingeist, sondern in Oel auflösen; es giebt auch einige, denen weder Weingeist noch Oel etwas anhaben kann.

Das Gummi, ist nach dem Geoffroy, ein verdickter vegetabilischer Saft, der sich leicht im Wasser auflöset; im Feuer nicht entzündet, sondern springt und knistert.  Besser erklärt man es durch einen verdickten Schleim, welcher aus etwas Säure besteht, die mit Erde und Wasser verbunden ist.  Dahin gehören die Arten von Gummi, die aus den Ritzen unserer Bäume hervorbringen, z. E. aus dem Pflaumen- Kirschen- Apricosen- und Oelbaum; aus dem egyptischen Schottendorn, welches man insgemein das arabische Gummi nennt, der Tragcanth, Acajou u. a. m. 

Die Gummiresinen, (Gummiharze) sind Substanzen, die zugleich Eigenschaften vom Gummi und vom Harze haben, d. i. sie lösen sich zum Theil in Weingeist, zum Theil in Wasser auf.  Dahin gehören: Gummigutta, Ammoniack, die stinkende Asa, Bdellium, Euphorbium, Galbaum, Myrrhen, Opoponar, Sagapenum, Sarcocolla rc. 

Alle diese Materien sind Gummiarten.  Da aber, nach dem Geoffroy, alle Gummi salzichte und wässerichte Theile haben, so können sie, nach den oben angenommenen Grundsätzen, nie einen guten Firniß geben.

Die Resine, oder das Harz, ist eine brennbare Substanz, die sich nicht im Wasser, wohl aber in Weingeist und Oel auflöset.

Man theilt es in zwo Klassen.  Einige sind flüssig, zugleich aber leimmäßig, zähe und ölicht, wie die natürlichen Balsame; andere sind trocken, leichtzerreiblich, und werden von der Wärme weich; dahin gehören Benzoe, Campher, Storax, Olibanum, Sandarach, Mastix, Drachenblut, Ladanum rc.

Einige Arten Harze hat man unter die Gummi gerechnet, welche doch eigentlich hierher gehören, als Elemi, Lack, Guayac, Anime, Tacamhac u. a. m. 

Diese Materialien sind nicht alle von gleicher Güte zum Firniß.  Einige gebraucht man niemals dazu, als: den Storax, Olibanum, Ladanum, Cederngummi, Guayac, Tacamahac rc.  Die andern haben den Vorzug bei unserer Kunst; man muß jedoch eine Auswahl treffen.  Ich werde ihre Eigenschaft, in so weit sie sich auf den Firniß beziehen, anführen, und lehren, welche, und wie man sie gebrauchen soll.

Das