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130      Fünfter Abschnitt.

 liret man ihn sauber und glatt, eutweder mit Schachtelhalm, oder Trippel, oder mit zart pulveresirtem Bimsstein, wie weiter oben deutlich angezeigt worden.  Endlich können die Figuren darauf gemalet und der Lackfirniss darüber gezogen werden, wie unten mit mehrerm erklärt werden soll.

     Was das Lackiren auf Eisen und Blech betrifft, so ist vor allen Dingen zu merken, dass die blecherne Arbeit eine grosse Fettigkeit an sich habe, welche verursachet, dass sich die Farben aufheben, und nicht daran haften.  Diese Fettigkeit zu vertreiben, muss man die blecherne Arbeit mit einer zerschnittenen Zwiebel wohl abreiben, wodurch dem Bleche alle Fettigkeit benommen wird.  Sodann nimmt man ein Sandleder, und reibt damit die Blecharbeit, oder man kratzt sie mit einem eisernen Nagel, damit das Blech etwas rauh werde, und der Lack desto fester anhalte.  Darauf überstreiche man es mit oben erwähntem Temperaturwasser ein paar mal; und, wenn es trocken ist, kann man die Farben mit dem Eisenlack vermischen und auftragen, sie sodenn poliren, und mit dem klaren Lack überziehen.

     Wollte man endlich auf Leinwand lackiren, so muss man dazu eine Leinewand nehmen, die einen gleichen Faden und keine Knoten hat.  Wofern aber Knoten vorhanden sind, müssen dieselben entweder sauber abgeschnitten, oder gleich geklopft werden.  Diese Leinewand, welche nur roh seyn darf, ziehet man fest über einen Rahmen, und leimtränket sie; hernach überstreichet man sie etliche mal mit einem Grunde, bis die Löcher, so zwischen den Fäden sind, alle so voll gefüllet worden, dass man nicht mehr durchsehen kann.  Dieser Grund muss nun wohl abtrocknen.  Alsdenn kann man allerhand Figuren darauf malen, oder auch ausgeschnittene illuminirte Bilder darauf leimen; und sodenn wenn alles trocken ist, den Lackfirniss darüber streichen, wie solches unten mit mehrerm gelehret werden soll.

III.

Von den Farben, deren man sich bei dem Lackiren bedienet, und ihrer Zubereitung.

     Man bedienet sich demnach zur weissen Farbe des Schieferweiss, welches man auf dem Farbesteine mit Wasser reiben muss, bis es ganz klar ist; es lässt sich aber etwas schwer reiben, und muss sehr sauber und reinlich gehalten werden, damit nicht Staub darzu komme, weil es sonst die Weisse verlieret.  Wenn es klar gerieben ist, setzet man es auf kleine Häuflein, und lässt es trocknen.  Hernach reibt man es trocken wieder klar, und mischt es unter den klaren Firniss; und so trägt man es auf die geleimtränkten Sachen auf.  Man kann auch Schubweiss nehmen, (welches noch besser ist,) und auf gleiche Weise damit verfahren; mit beiden aber muss man sehr reinlich umgehen.

Das