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138    Funfter Abschnitt.

Ein weisser Mastixfirniss.  Nimm:
Klar gestossenen Sandarack 2 Loth.
Mastix 3 Loth.
Spiritum Vini rectificat. 12 Loth.

Lass es auf dem Ofen digeriren, und seige es durch, so ist der Firniss fertig.

Ein anderer weisser Mastixfirniss.  Nimm:
Spirit. Vin. rectificat. 1 und 1/2 Seidel.
Gummi Arabic. 6 Loth.
- - Sandarack 4 Loth.
- - Mastix 2 Loth.

Diese Stücke klar gestossen, in den Spiritum Vini gethan, und wie vorher gedacht, verfahren. 

Noch ein anderer.  Nimm: 
Auserlesenen Gummi Sandarack 2 1/2 Loth. 
Auserlesenen Gummi Mastix 1 Loth. 
Gummi Animä 1/4 Loth.
Gummi Elemi 1/4 Loth. 
Spirit. Vini vom allerstärksten 1 halb Seidel. 

Der Sandarack und Mastix müssen gestossen, und in den Spiritum Vini gethan werden.  Hernach setzet man sie auf den warmen Ofen, daß sie sich solviren.  Die andern Gummata aber thut man nur in ein Glas, und gießet anderthalb Finger hoch Spiritum Vini darüber, und läßt sie so lange stehen, bis die andern solviret sind.  Hernach seiget man es durch, und vermischt es mit einander. 

Ein vortreflicher weißer Glanzfirniß.  Nimm: 
Schönen und hellen Sandarack 8 Loth. 
Tannenpech 1 Loth. 
Abgesottenen venedischen Terpentin 2 Loth. 
Gut Spicköl 2 Loth. 

Darzu kömmt noch ein halb Seidel Spiritus Vini rectificat.  Wenn nun der Sandarack klar gestossen ist, thut man die Species zusammen in ein reines Glas, verbindet es fest mit Blase, rühret es wohl unter einander, und setztet es in gelinde Wärme.  Man muß es aber oft umrühren, damit sich die Materie nicht auf den Boden setze; so zergehet alles gelinde, daß es in einer halben Stunde fertig, und zum Gebrauche tüchtig ist.  Wie diesem Firnisse kann man Kupferstiche, illuminirte Bilder und Landschaften sauber lackiren.

Ein